CAMBRIDGE / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Restaurierung von Kunstwerken, die über Jahrhunderte hinweg beschädigt wurden, könnte bald eine neue Ära erleben. Ein Maschinenbau-Doktorand des MIT hat eine innovative Methode entwickelt, die Künstliche Intelligenz (KI) nutzt, um beschädigte Gemälde zu restaurieren, ohne dabei die Originalfarbe zu übermalen.
Die Restaurierung von Kunstwerken ist traditionell eine zeitaufwändige und heikle Aufgabe, die oft Monate oder sogar Jahre in Anspruch nimmt. Doch Alex Kachkine, ein Maschinenbau-Doktorand am Massachusetts Institute of Technology (MIT), hat einen neuen Ansatz entwickelt, der die Restaurierung erheblich beschleunigen könnte. Seine Methode kombiniert maschinelles Lernen mit einem präzisen Maskendruck, der es ermöglicht, beschädigte Gemälde zu restaurieren, ohne die Originalfarbe zu übermalen.
Der Prozess beginnt mit der Digitalisierung des Originalwerks durch hochauflösende Scanner. Eine speziell entwickelte KI analysiert das Bild und rekonstruiert, wie das Gemälde in seinem ursprünglichen Zustand ausgesehen haben könnte. Dabei berücksichtigt die KI nicht nur die offensichtlichen Schäden, sondern auch historische Malstile und Farbpaletten, um ein möglichst authentisches Ergebnis zu erzielen.
Im nächsten Schritt wird eine Restaurierungsmaske erstellt, die auf einer dünnen, zweilagigen Polymerfolie gedruckt wird. Diese Maske kann exakt auf das Originalbild aufgebracht und bei Bedarf rückstandslos entfernt werden. Dies ermöglicht eine reversible Restaurierung, die das Originalwerk unberührt lässt und somit den ethischen Grundsätzen der Konservierung entspricht.
Ein Praxistest mit einem stark beschädigten Gemälde aus dem 15. Jahrhundert zeigte die Effizienz dieser Methode. Die Software identifizierte über 5.600 Stellen, die restauriert werden mussten, und verwendete dabei mehr als 57.000 verschiedene Farben. Der gesamte Prozess dauerte nur dreieinhalb Stunden, während eine traditionelle Restaurierung Monate in Anspruch genommen hätte.
Ein entscheidender Vorteil dieser Methode ist die digitale Dokumentation. Jede verwendete Maske wird als Datei archiviert, sodass zukünftige Restauratoren genau nachvollziehen können, welche Veränderungen vorgenommen wurden. Dies könnte neue Standards in der ethischen Restaurierung setzen und dazu beitragen, dass mehr beschädigte Kunstwerke der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.
Die Idee zu dieser Entwicklung kam Kachkine während einer Rundreise entlang der US-Ostküste, bei der er feststellte, dass viele Kunstwerke in Depots lagern, weil ihre Restaurierung zu aufwendig ist. Mit seiner Methode hofft er, dass mehr dieser Werke wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden können.
Obwohl der Ansatz vielversprechend ist, betont Kachkine, dass jede Anwendung wohlüberlegt sein muss. Der digitale Maskendruck ist kein Ersatz für die fachkundige Beurteilung durch Restauratoren, sondern soll als ergänzendes Werkzeug verstanden werden. Es erfordert eine sorgfältige Abwägung der ethischen Herausforderungen, um sicherzustellen, dass die Methode den Konservierungsgrundsätzen entspricht.
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