MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Vorstellung, dass Menschen für lange Raumflüge in einen Zustand der Hibernation versetzt werden könnten, fasziniert Wissenschaftler und Science-Fiction-Fans gleichermaßen. Während Filme wie ‘2001: Odyssee im Weltraum’ diese Idee populär gemacht haben, stellt sich die Frage, ob und wie dies in der Realität umgesetzt werden könnte.

Die Reise zwischen den Sternen ist eine Herausforderung, die weit über die Möglichkeiten unserer aktuellen Technologie hinausgeht. Selbst mit den schnellsten derzeit verfügbaren Raumfahrzeugen würde eine Reise zu unserem nächsten Stern, Proxima Centauri, Zehntausende von Jahren dauern. Eine mögliche Lösung für dieses Problem könnte die Hibernation von Menschen sein, ein Konzept, das in der Science-Fiction häufig thematisiert wird.
Die Idee der Hibernation ist nicht nur ein faszinierendes Konzept, sondern könnte auch praktische Vorteile bieten. Sandy Martin, Professorin für Zell- und Entwicklungsbiologie, argumentiert, dass Hibernation nicht nur den Bedarf an Ressourcen wie Nahrung und Sauerstoff reduzieren könnte, sondern auch die psychologischen Belastungen langer Raumflüge mindern würde. Zudem könnte das Risiko von Strahlenschäden verringert werden, was ein bedeutender Vorteil für interstellare Reisen wäre.
Ein Ansatz zur Erreichung dieses Zustands könnte die medizinisch induzierte Hypothermie sein. Diese Technik wird bereits in der Medizin eingesetzt, um die Genesung nach Herzinfarkten oder Hirnverletzungen zu unterstützen. Dabei wird die Körpertemperatur leicht gesenkt, um den Stoffwechsel zu verlangsamen. Allerdings sind die derzeitigen Anwendungen auf kurze Zeiträume beschränkt, und die langfristigen Auswirkungen auf den menschlichen Körper sind noch weitgehend unerforscht.
Eine andere Möglichkeit wäre, die natürlichen Mechanismen der Tierhibernation zu nutzen. Viele Tiere, wie Bären oder bestimmte Vogelarten, können ihren Stoffwechsel drastisch senken und über lange Zeiträume ohne Nahrung oder Wasser auskommen. Wissenschaftler untersuchen derzeit die genetischen und biochemischen Grundlagen dieser Fähigkeit, um sie möglicherweise auf den Menschen übertragen zu können.
Die Herausforderungen sind jedoch enorm. Neben den technischen und medizinischen Fragen bleibt auch die soziale Komponente: Wer würde die schlafenden Astronauten überwachen? Könnte eine KI diese Aufgabe übernehmen, und wie zuverlässig wäre sie über lange Zeiträume? Diese und viele weitere Fragen müssen beantwortet werden, bevor die Hibernation als realistische Option für die Raumfahrt in Betracht gezogen werden kann.
Die Forschung in diesem Bereich steht noch am Anfang, aber die potenziellen Vorteile sind enorm. Mit der Aussicht auf bemannte Missionen zum Mars und darüber hinaus könnte die Hibernation eine Schlüsseltechnologie für die Zukunft der Raumfahrt werden. Es bleibt abzuwarten, ob und wann diese Vision Wirklichkeit wird.

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