MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Der Rückzug der Metro AG von der Börse markiert einen bedeutenden Wendepunkt in der Geschichte des Unternehmens. Der tschechische Investor Daniel Kretinsky hat grünes Licht für das Delisting erhalten, was weitreichende Konsequenzen für Investoren und die strategische Ausrichtung des Großhändlers haben könnte.

Der tschechische Milliardär Daniel Kretinsky hat mit seiner Holding EP Global Commerce (EPGC) die Genehmigung der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) erhalten, die Metro AG von der Börse zu nehmen. Dies ist ein entscheidender Schritt, der die Kontrolle über den Großhandelsriesen in die Hände eines einzigen Investors legt. Für die verbliebenen Aktionäre bedeutet dies, dass sie ihre Anteile bis zum 16. April für 5,33 Euro pro Aktie verkaufen können. Der Rückzug von der Börse könnte für einige Anleger enttäuschend sein, die auf einen höheren Übernahmepreis spekuliert hatten.
Die Entscheidung, Metro von der Börse zu nehmen, kommt nicht überraschend. Bereits im Februar hatte Kretinsky seine Absichten bekannt gegeben, nachdem er sich 49,99 Prozent der Anteile gesichert hatte. Diese Entwicklung gibt ihm die Möglichkeit, den Konzern ohne den Druck von Aktionären und quartalsweisen Berichtspflichten radikal umzugestalten. Die Frage, ob der Angebotspreis von 5,33 Euro je Aktie fair ist, bleibt umstritten. Kritiker argumentieren, dass Metro an der Börse unterbewertet war und Kretinsky die Gelegenheit nutzt, das Unternehmen günstig zu übernehmen.
Für die Zukunft der Metro AG bedeutet der Börsenrückzug, dass Kretinsky mehr Handlungsspielraum für eine strategische Neuausrichtung hat. Während Konkurrenten wie Amazon und Alibaba den globalen Großhandel zunehmend digitalisieren, hat Metro bisher keine klare Antwort auf diese Herausforderungen gefunden. Es wird erwartet, dass der Konzern unter Kretinskys Führung stärker auf Digitalisierung und margenstärkere Geschäftsbereiche setzen wird.
Trotz der Übernahme bleibt Metro nicht vollständig in Kretinskys Hand. Die Großaktionäre Meridian und Beisheim halten zusammen 24,99 Prozent der Anteile. Dies könnte bedeuten, dass strategische Entscheidungen weiterhin auf Konsens angewiesen sind. Wie sich dies auf Kretinskys Pläne auswirkt, bleibt abzuwarten.
Der Rückzug von der Börse markiert das Ende einer langen Börsengeschichte für Metro und den Beginn einer neuen Phase unter der Kontrolle eines einzelnen Investors. Während Privatanleger und Kleininvestoren leer ausgehen, könnte Metro als nicht börsennotiertes Unternehmen flexibler und entschlossener agieren. Ob Kretinsky das angeschlagene Unternehmen wieder auf Erfolgskurs bringt, bleibt abzuwarten. Doch eines steht fest: Metro spielt ab April nach neuen Regeln.

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