REDMOND / LONDON (IT BOLTWISE) – Microsoft hat angekündigt, die Unterstützung für Windows 11 SE im nächsten Jahr einzustellen. Diese Entscheidung markiert das Ende eines weiteren Versuchs des Unternehmens, im Bildungssektor gegen Googles Chrome OS anzutreten.
Microsoft hat beschlossen, die Unterstützung für Windows 11 SE im Oktober 2026 zu beenden. Diese Entscheidung fällt fünf Jahre nach der Einführung des Betriebssystems, das speziell für kostengünstige Laptops im Bildungsbereich entwickelt wurde. Ursprünglich sollte Windows 11 SE Schulen davon überzeugen, nicht auf Chrome OS umzusteigen. Doch die Nachfrage nach solchen Geräten ist in den letzten Jahren deutlich zurückgegangen.
Windows 11 SE war ausschließlich auf Geräten für Bildungskunden verfügbar und setzte auf Progressive Web Apps (PWA) anstelle traditioneller win32-Anwendungen. IT-Administratoren mussten Ausnahmen für die Ausführung von win32-Apps schaffen, und Microsoft führte eine strikte Liste zugelassener Anwendungen. Diese Einschränkungen führten jedoch zu Frustrationen bei den Nutzern, da die Auswahl an verfügbaren Apps begrenzt war.
Der Rückzug von Windows 11 SE erfolgt in einer Zeit, in der Chromebooks laut Branchenberichten Marktanteile verlieren. Dies wird auf ihre begrenzte Kundenbasis und die oft minderwertige Bauqualität zurückgeführt. Seit 2022 sind die Lieferungen von Chromebooks rückläufig, während sich der PC-Erneuerungszyklus in diesem Jahr hauptsächlich auf Upgrades auf Windows 11 konzentriert.
Microsoft hat in der Vergangenheit mehrfach versucht, mit Chrome OS zu konkurrieren, jedoch ohne nachhaltigen Erfolg. Ein früherer Versuch war der S-Modus von Windows 10, der das Betriebssystem auf Apps aus dem Microsoft Store beschränkte. Auch dieser Ansatz scheiterte an der geringen Anzahl verfügbarer Apps.
Die Entscheidung, Windows 11 SE einzustellen, könnte darauf hindeuten, dass Microsoft seine Strategie im Bildungssektor überdenkt. Es bleibt abzuwarten, ob das Unternehmen in Zukunft neue Ansätze verfolgen wird, um in diesem Marktsegment Fuß zu fassen. Der Fokus könnte sich stärker auf die Verbesserung bestehender Windows-Editionen und deren Anpassung an die Bedürfnisse von Bildungseinrichtungen richten.
Für die betroffenen Gerätehersteller wie Acer, Asus, Dell und Lenovo bedeutet das Ende von Windows 11 SE, dass sie ihre Produktstrategien anpassen müssen. Microsoft selbst hatte 2021 das Surface Laptop SE für 249 US-Dollar auf den Markt gebracht, das ebenfalls von dieser Entscheidung betroffen ist.
Insgesamt zeigt sich, dass der Wettbewerb im Bildungssektor weiterhin herausfordernd bleibt. Unternehmen müssen innovative Lösungen entwickeln, um den sich wandelnden Anforderungen gerecht zu werden. Die Zukunft wird zeigen, ob Microsoft aus den Erfahrungen mit Windows 11 SE lernt und neue Wege findet, um im Bildungsbereich erfolgreich zu sein.
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