REDMOND / LONDON (IT BOLTWISE) – Microsoft hat auf die Bedrohung durch Zero-Day-Schwachstellen im Internet Explorer reagiert und den IE-Modus im Edge-Browser stark eingeschränkt. Diese Maßnahme soll die Sicherheit erhöhen, nachdem Angreifer die veraltete Chakra-JavaScript-Engine ausgenutzt haben, um Systeme zu kompromittieren.

Microsoft hat kürzlich drastische Maßnahmen ergriffen, um die Sicherheit seiner Browser-Technologien zu verbessern. Der Internet Explorer, der offiziell im Juni 2022 eingestellt wurde, bleibt dennoch ein Sicherheitsrisiko. Angreifer nutzten Zero-Day-Schwachstellen in der veralteten Chakra-JavaScript-Engine, um Systeme zu kompromittieren. Diese Schwachstellen wurden seit August 2025 aktiv ausgenutzt, was Microsoft dazu veranlasste, den IE-Kompatibilitätsmodus im Edge-Browser grundlegend zu überarbeiten.
Der IE-Modus in Edge war ursprünglich für Legacy-Anwendungen gedacht, die auf veraltete Technologien wie ActiveX oder Flash angewiesen sind. Trotz des offiziellen Endes des Internet Explorers bleibt dieser Modus für Unternehmensanwendungen und Behördenportale verfügbar. Microsofts Entscheidung, den Zugang zu diesem Modus zu beschränken, anstatt spezifische Patches bereitzustellen, zeigt, wie ernst die Bedrohung durch Zero-Day-Exploits genommen wird.
Die Angreifer kombinierten Social Engineering mit einer Exploit-Kette, um die Kontrolle über Zielsysteme zu erlangen. Der Angriff begann mit gefälschten Webseiten, die legitime Dienste imitierten. Über ein Flyout-Element wurden die Opfer aufgefordert, die Seite im IE-Modus neu zu laden. Dort nutzten die Angreifer eine ungepatchte Schwachstelle in der Chakra-Engine, um Schadcode einzuschleusen und auszuführen. Ein weiterer Exploit ermöglichte den Ausbruch aus dem Browser, um das gesamte System zu kompromittieren.
Microsoft hat als Reaktion alle einfachen Zugangswege zum IE-Modus entfernt. Die dedizierte Toolbar-Schaltfläche, der Kontextmenü-Eintrag und die Option im sogenannten Hamburger-Menü sind verschwunden. Nutzer müssen den IE-Modus nun explizit in den Edge-Einstellungen aktivieren und jede URL manuell zu einer Allowlist hinzufügen. Dieser umständliche Prozess soll Nutzern mehr Zeit geben, gefälschte URLs zu erkennen und bewusste Entscheidungen zu treffen.
Für Unternehmenskunden mit zentral verwalteten IE-Modus-Richtlinien ändert sich nichts. Sie können den Kompatibilitätsmodus weiterhin per Group Policy konfigurieren. Microsoft betont jedoch, dass Organisationen ihre Migration von Legacy-Technologien beschleunigen sollten, um von den Sicherheitsarchitekturen moderner Browser zu profitieren. Die Entscheidung, den Zugang zu beschränken, anstatt dezidierte Patches zu veröffentlichen, unterstreicht die Einschätzung, dass der Internet Explorer nicht mehr wartbar ist und das Risiko weiterer Zero-Days zu hoch bleibt.


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