REDMOND / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Angesichts der zunehmenden Komplexität von Cyberangriffen setzt Microsoft verstärkt auf Künstliche Intelligenz, um die Sicherheit seiner Systeme zu gewährleisten.

Die Bedrohung durch Cyberangriffe hat in den letzten Jahren ein beispielloses Niveau erreicht, das selbst erfahrene IT-Experten vor große Herausforderungen stellt. Microsoft, eines der weltweit führenden Technologieunternehmen, sieht in der Künstlichen Intelligenz (KI) die einzige Möglichkeit, dieser Bedrohung effektiv zu begegnen. Laut Vasu Jakkal, Vizepräsidentin für Sicherheit bei Microsoft, hat das Unternehmen im vergangenen Jahr 30 Milliarden Phishing-E-Mails verfolgt. Diese schiere Menge an Bedrohungen kann von Menschen allein nicht mehr bewältigt werden.
Um dieser Herausforderung zu begegnen, hat Microsoft 11 KI-gestützte Cybersicherheitsagenten entwickelt, die darauf spezialisiert sind, verdächtige E-Mails zu identifizieren und zu filtern, Hacking-Versuche zu blockieren und Informationen über mögliche Ursprünge von Angriffen zu sammeln. Diese Agenten sind Teil von Microsofts Copilot-Portfolio und sollen in erster Linie IT- und Cybersicherheitsteams von Unternehmen unterstützen. Da rund 70 % der weltweit genutzten Computer mit Windows-Software laufen und viele Unternehmen auf die Cloud-Infrastruktur von Microsoft angewiesen sind, ist das Unternehmen ein bevorzugtes Ziel für Hacker.
Im Gegensatz zu einem KI-Assistenten, der auf Benutzeranfragen reagiert, handelt es sich bei einem KI-Agenten um ein autonomes Programm, das ohne direkte Benutzereingaben Aufgaben ausführt. In den letzten Jahren hat die Verfügbarkeit von Malware-Programmen auf dem Dark Web zugenommen, was zu einem regelrechten “Gig-Economy”-Markt für Cyberkriminelle geführt hat, der auf 9,2 Billionen Dollar geschätzt wird. Laut Jakkal hat sich die Anzahl organisierter Hackergruppen, ob staatlich unterstützt oder kriminell, verfünffacht.
Die Einführung von KI-Agenten durch Microsoft wird jedoch nicht nur positiv aufgenommen. Experten wie Meredith Whittaker, CEO der Messaging-App Signal, äußern Bedenken hinsichtlich der Privatsphäre. Sie warnt davor, dass KI-Agenten nur auf die Daten zugreifen können, die ihnen zur Verfügung stehen, was einen Anreiz für datenschutzverletzende Praktiken schaffen könnte. Microsoft betont jedoch, dass jeder KI-Agent eine klar definierte Rolle hat und nur auf relevante Daten zugreifen darf. Zudem wird ein “Zero Trust Framework” angewendet, das sicherstellt, dass die Agenten die ihnen zugewiesenen Regeln einhalten.
Die Einführung neuer KI-gestützter Cybersicherheitssoftware durch ein so dominantes Unternehmen wie Microsoft wird genau beobachtet werden. Ein Vorfall im letzten Jahr, bei dem ein kleiner Fehler in der Software eines Drittanbieters Millionen von Computern zum Absturz brachte, zeigt, wie kritisch die Implementierung solcher Technologien ist. Dennoch sieht Microsoft in der Künstlichen Intelligenz den Schlüssel zur Bewältigung der zunehmenden Bedrohungen im digitalen Raum.


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