MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Fermentation von Miso im Weltraum eröffnet neue Perspektiven für die Astrobiologie und zeigt, wie Mikroben unter extraterrestrischen Bedingungen gedeihen können.

Die Fermentation von Miso, einem in der japanischen Küche weit verbreiteten Gewürz, wurde kürzlich in einem ungewöhnlichen Umfeld getestet: im Weltraum. Wissenschaftler, Bioingenieure und kulinarische Experten haben sich zusammengetan, um Miso auf der Internationalen Raumstation (ISS) zu fermentieren. Diese Studie bietet nicht nur einen faszinierenden Einblick in die Mikrobiologie, sondern wirft auch Fragen über die Rolle von Mikroben bei der Erkundung anderer Welten auf.
Im Vergleich zu herkömmlichem Miso weist das im Weltraum fermentierte Miso, auch als „Weltraum-Miso“ bezeichnet, einen nussigeren Geschmack, einen intensiveren Geruch und eine dunklere Farbe auf. Diese Unterschiede sind auf die veränderten mikrobiellen Profile zurückzuführen, die durch die Bedingungen im Weltraum beeinflusst werden. Die Forscher, die ihre Ergebnisse kürzlich in iScience veröffentlichten, betonen, dass das Weltraum-Miso dennoch als Miso erkennbar bleibt.
Die Fermentation im Weltraum bietet Astronauten die Möglichkeit, ihre Ernährung autonom zu gestalten und ihre Gesundheit auf eine sehr persönliche Weise zu managen. Maggie Coblentz, eine der Studienleiterinnen, hebt hervor, dass die Fermentation nicht nur neue Geschmacksrichtungen für Astronauten eröffnet, sondern auch deren Wohlbefinden und Leistungsfähigkeit steigern kann. Die Vielfalt der Lebensmittel kann die kulturellen Vorlieben und Ernährungsbedürfnisse der Astronauten besser berücksichtigen.
Aus astrobiologischer Sicht zeigt die Miso-Fermentation, wie das Leben im Weltraum durch die Vielfalt mikrobieller Gemeinschaften gedeihen kann. Die Qualität und der Geschmack von Miso hängen stark von mikrobiellen Aktivitäten ab, die durch Faktoren wie Temperatur, Druck und Licht beeinflusst werden, die sich im Weltraum dramatisch ändern. Die Studie untersuchte auch die Mutationen der im Kōji enthaltenen Pilze, die möglicherweise durch die erhöhte kosmische Strahlung verursacht wurden.
Die Möglichkeit, im Weltraum zu fermentieren, eröffnet neue Forschungsfelder, um die Auswirkungen von Mikrogravitation und Strahlung auf mikrobielles Wachstum und Stoffwechsel zu untersuchen. Jay Nadeau, ein Astrobiologe, der nicht an der Studie beteiligt war, betont die Bedeutung fermentierter Lebensmittel für die Gesundheit der Astronauten, insbesondere im Hinblick auf die Herausforderungen, die die veränderte Darmflora im Weltraum mit sich bringt.
Die Fermentation von Miso im Weltraum verdeutlicht die komplexe Mikrobiologie einer scheinbar sterilen Raumstation und zeigt, dass jedes Material, jede Pflanze und jedes Lebensmittel, das Astronauten begleiten, eine eigene Geschichte zu erzählen hat. Diese Erkenntnisse könnten nicht nur die Ernährung von Astronauten verbessern, sondern auch neue Wege für die Erforschung des Lebens im Weltraum eröffnen.

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