LONDON (IT BOLTWISE) – Jedes Jahr werden die Pollensaisons länger und intensiver, was für Allergiker eine große Herausforderung darstellt. Eine neue Technologie könnte jedoch Abhilfe schaffen.
Die jährlichen Pollensaisons werden immer länger und intensiver, was für Allergiker eine erhebliche Belastung darstellt. Trotz der Verwendung von Antihistaminika und anderen Schutzmaßnahmen wie Masken oder geschlossenen Fenstern scheint es kaum Schutz vor den lästigen Symptomen wie Niesen, laufenden Nasen und juckenden Augen zu geben. Doch eine neue Technologie könnte hier Abhilfe schaffen.
Ein Team von Forschern unter der Leitung von Kaissar Tabynov hat einen sogenannten ‘molekularen Schutzschild’ entwickelt, der Allergene abfangen soll, bevor sie die empfindlichen Nasenschleimhäute erreichen. Diese innovative Idee wurde kürzlich in einer Studie vorgestellt, die in der Fachzeitschrift Frontiers in Immunology veröffentlicht wurde. Die Forscher konzentrierten sich dabei auf Beifußpollen, die in Zentralasien und Europa eine der häufigsten Ursachen für Pollenallergien sind.
Tabynov, Direktor des Internationalen Zentrums für Vakzinologie an der Kasachischen Nationalen Agrarforschungsuniversität, erklärte, dass Allergien oft als lästige, aber harmlose Beschwerden angesehen werden. Für Millionen von Menschen bedeuten sie jedoch eine erhebliche Einschränkung der Lebensqualität und können sogar lebensbedrohlich sein. Der molekulare Schutzschild könnte eine neue Klasse von Anti-Allergie-Interventionen darstellen, die schnell, einfach und effektiv sind.
Die Funktionsweise des Schutzschilds basiert auf der Entwicklung eines monoklonalen Antikörpers, der gezielt an ein bestimmtes Molekül bindet. In diesem Fall handelt es sich um ein Hauptallergenprotein im Beifußpollen. Diese Antikörper werden in die Nase appliziert und fangen die Allergene ab, bevor sie mit den natürlichen Antikörpern des Körpers in Kontakt kommen, die allergische Reaktionen auslösen.
Die Herausforderung bestand darin, die Behandlung so anzupassen, dass sie das natürliche Immunsystem der Mäuse nicht stört. Zudem ist Beifußpollen eine Kombination aus mehreren allergieauslösenden Partikeln, was die Entwicklung eines wirksamen Antikörpers erschwerte. Nach mehreren Anpassungen gelang es dem Team jedoch, eine Antikörperbehandlung zu entwickeln, die Entzündungen und Asthmasymptome bei Mäusen reduzierte, ohne deren natürliche Antikörper zu beeinträchtigen.
Obwohl die Wirkung der Behandlung kürzer war als erhofft, hat Tabynovs Team bereits Strategien entwickelt, um die Schutzwirkung zu verlängern. Der Ansatz ist nicht-invasiv, nadelfrei und schnell wirkend. Er reduziert die Allergenbelastung des Immunsystems und könnte helfen, die Entwicklung von allergischer Rhinitis zu schwereren Erkrankungen wie Asthma zu verhindern.
Für viele Allergiker könnte die Blockierung von Allergenen, bevor sie die Nase erreichen, eine enorme Erleichterung darstellen, insbesondere für diejenigen, die aufgrund medizinischer Komplikationen keine Antihistaminika einnehmen können. Es wäre auch eine zeitsparende und kostengünstigere Alternative zu Immuntherapiesitzungen, die oft Jahre dauern, um Wirkung zu zeigen.
Obwohl die Technologie vielversprechend klingt, wird es noch einige Zeit dauern, bis sie in Apotheken erhältlich ist. Tabynov schätzt, dass die ersten Studien am Menschen in zwei bis drei Jahren beginnen könnten. Weitere Anpassungen sind erforderlich, um die Schutzwirkung auf menschlichen Nasenoberflächen zu verlängern. Dennoch stellt diese Entwicklung einen vielversprechenden Anfang dar.
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