NEW YORK / LONDON (IT BOLTWISE) – Eine neue Studie zeigt, dass bestimmte Mikroben im Mund das Risiko für Bauchspeicheldrüsenkrebs erheblich erhöhen können. Forscher haben herausgefunden, dass das Vorhandensein von 27 Arten von Bakterien und Pilzen, darunter einige, die mit Zahnfleischerkrankungen in Verbindung stehen, das Risiko für diese tödliche Krebsart mehr als verdreifachen kann. Diese Entdeckung könnte neue Wege für die Früherkennung und Prävention eröffnen.

Die jüngste Forschung legt nahe, dass die Mikroben, die in unserem Mund leben, eine entscheidende Rolle bei der Entstehung von Bauchspeicheldrüsenkrebs spielen könnten. Eine Studie, die in JAMA Oncology veröffentlicht wurde, zeigt, dass Menschen, deren Mund 27 spezifische Arten von Bakterien und Pilzen beherbergt, ein mehr als dreifach erhöhtes Risiko für diese Krebsart haben. Diese Mikroben umfassen auch solche, die direkt mit Zahnfleischerkrankungen in Verbindung gebracht werden.
Dr. Richard Hayes, Mitautor der Studie und Professor für Bevölkerungsgesundheit an der NYU Grossman School of Medicine, betont die Bedeutung der Mundhygiene. Regelmäßiges Zähneputzen und Zahnseide könnten nicht nur vor Parodontalerkrankungen schützen, sondern auch das Krebsrisiko senken. Bauchspeicheldrüsenkrebs gilt als ‘stiller Killer’, da es nur wenige effektive Früherkennungsmethoden gibt und die Überlebensrate nach fünf Jahren bei lediglich 13% liegt.
Frühere Studien haben gezeigt, dass Bakterien durch verschluckten Speichel in die Bauchspeicheldrüse gelangen können, was das Krebsrisiko bei schlechter Mundgesundheit erhöht. Allerdings war bisher unklar, welche Mikroben speziell zu Bauchspeicheldrüsenkrebs beitragen. Die aktuelle Studie analysierte Speichelproben von über 122.000 Amerikanern, die an zwei groß angelegten Studien zur Krebsvorsorge teilnahmen.
Die Forscher identifizierten 445 Patienten mit Bauchspeicheldrüsenkrebs und verglichen deren Speichelproben mit denen von 445 zufällig ausgewählten, krebsfreien Personen. Dabei wurden 20 verschiedene Bakterienarten und vier Pilzarten identifiziert, die das Risiko beeinflussen. Besonders auffällig war der Zusammenhang mit drei Bakterien, die bereits für Zahnfleischerkrankungen bekannt sind: Porphyromonas gingivalis, Eubacterium nodatum und Parvimonas micra.
Die gesamte Gruppe der Mikroben erhöhte das Risiko für Bauchspeicheldrüsenkrebs um fast das 3,5-fache. Diese Erkenntnisse könnten Onkologen helfen, durch das Profiling von bakteriellen und fungalen Populationen im Mund diejenigen zu identifizieren, die am dringendsten auf Bauchspeicheldrüsenkrebs untersucht werden sollten. Dennoch betonen die Forscher, dass die Studie beobachtend ist und keine direkte Ursache-Wirkungs-Beziehung zwischen Mundgesundheit und Bauchspeicheldrüsenkrebs herstellen kann.
In zukünftigen Studien planen die Forscher, zu untersuchen, ob auch orale Viren zur Krebsentstehung beitragen könnten und wie das Mikrobiom des Mundes die Überlebenschancen der Patienten beeinflusst. Diese Forschung könnte neue Ansätze für die Prävention und Behandlung von Bauchspeicheldrüsenkrebs eröffnen.

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