OSLO / LONDON (IT BOLTWISE) – In einem brisanten Fall werfen Aktivisten in Myanmar dem norwegischen Telekommunikationsunternehmen Telenor vor, sensible Kundendaten an das Militärregime weitergegeben zu haben. Diese Daten sollen zur Verfolgung und Unterdrückung von Aktivisten nach dem Putsch 2021 genutzt worden sein. Die rechtlichen Schritte gegen Telenor könnten weitreichende Konsequenzen für internationale Unternehmen haben, die in Krisengebieten operieren.

In einem aufsehenerregenden Fall haben Aktivisten in Myanmar angekündigt, rechtliche Schritte gegen das norwegische Telekommunikationsunternehmen Telenor einzuleiten. Der Vorwurf: Telenor habe sensible Kundendaten an das Militärregime weitergegeben, das diese Informationen zur Verfolgung und Unterdrückung von Aktivisten nach dem Putsch 2021 genutzt habe. Diese Anschuldigungen werfen ein Schlaglicht auf die Herausforderungen, denen sich internationale Unternehmen in Krisengebieten gegenübersehen.
Die Aktivisten, unterstützt von der niederländischen Nichtregierungsorganisation Centre for Research on Multinational Corporations (SOMO), behaupten, dass die Weitergabe der Daten durch Telenor es dem Militär ermöglicht habe, gezielt gegen Anti-Putsch-Aktivisten vorzugehen. Einige dieser Aktivisten wurden inhaftiert und gefoltert, einer sogar hingerichtet. Die Kläger argumentieren, dass Telenor, das mehrheitlich im Besitz der norwegischen Regierung ist, seine Verantwortung gegenüber den Kunden in Myanmar grob vernachlässigt habe.
Telenor verteidigt sich mit der Aussage, dass es in Myanmar keine guten Optionen gegeben habe. Das Unternehmen habe unter dem Druck der Militärregierung gestanden, Überwachungstechnologien zu implementieren, was europäische Sanktionen hätte provozieren können. Letztlich verkaufte Telenor sein Geschäft in Myanmar 2021 an die libanesische Investmentfirma M1 Group und den lokalen Konzern Shwe Byain Phyu, dessen Vorsitzender Verbindungen zum Militär hat. Kritiker bemängeln, dass dieser Verkauf dem Militär ungehinderten Zugang zu den Kundendaten verschafft habe.
Die rechtlichen Schritte gegen Telenor könnten weitreichende Folgen für internationale Unternehmen haben, die in politisch instabilen Regionen tätig sind. Der Fall wirft Fragen zur Verantwortung von Unternehmen auf, die in autoritären Regimen operieren, und könnte zu einer Neubewertung der Unternehmenspolitik in solchen Ländern führen. Experten betonen, dass Unternehmen in Krisengebieten sorgfältig abwägen müssen, wie sie mit staatlichen Anforderungen umgehen, um sowohl rechtliche als auch ethische Standards zu wahren.

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