BOSTON / LONDON (IT BOLTWISE) – Eine neue Definition von Adipositas könnte die Prävalenz in den USA drastisch erhöhen. Forscher fanden heraus, dass fast 70% der Erwachsenen betroffen sind, was erhebliche gesundheitliche Risiken mit sich bringt.
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Die kürzlich veröffentlichte Definition von Adipositas durch die Lancet Diabetes and Endocrinology Commission könnte die Prävalenz von Adipositas in den USA erheblich erhöhen. Forscher von Mass General Brigham haben herausgefunden, dass die Anwendung der neuen Kriterien, die über den traditionellen Body-Mass-Index (BMI) hinausgehen und die Verteilung des Körperfetts berücksichtigen, die Prävalenz von Adipositas von etwa 40% auf etwa 70% erhöht. Besonders ältere Erwachsene sind davon betroffen.
Traditionell wurde Adipositas durch den BMI definiert, der das Körperfett auf Basis von Gewicht und Größe schätzt. Die neuen Kriterien umfassen jedoch auch andere anthropometrische Messungen wie Taillenumfang und das Verhältnis von Taille zu Höhe oder Hüfte, um die Fettverteilung besser zu berücksichtigen. Eine Person wird als adipös klassifiziert, wenn sie einen hohen BMI plus mindestens eine erhöhte anthropometrische Messung aufweist oder einen normalen BMI und mindestens zwei erhöhte anthropometrische Messungen hat.
Die Studie, die im JAMA Network Open veröffentlicht wurde, zeigt, dass die neu hinzugekommenen Personen ein höheres Risiko für negative gesundheitliche Folgen haben. Diese Ergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit, die Behandlungsmethoden für Adipositas zu überdenken. Die Forscher betonen, dass weitere Studien erforderlich sind, um die Ursachen und optimalen Behandlungen für die sogenannte ‘anthropometrische Adipositas’ besser zu verstehen.
Die neuen Richtlinien wurden von mindestens 76 Organisationen, darunter die American Heart Association und The Obesity Society, unterstützt. Die Analyse der Teilnehmer des National Institutes of Health All of Us Research Program zeigt, dass die Adipositas-Prävalenz mit der neuen Definition bei 68,6% liegt, verglichen mit 42,9% nach der traditionellen BMI-basierten Definition. Diese Zunahme ist vollständig auf die Aufnahme von Personen mit rein anthropometrischer Adipositas zurückzuführen.
Die Forscher betonen, dass die Identifizierung von überschüssigem Körperfett wichtig ist, da selbst Menschen mit normalem BMI, aber mit Bauchfettansammlung, einem erhöhten Gesundheitsrisiko ausgesetzt sind. Die Forschung zeigt, dass die Körperzusammensetzung zählt und nicht nur das Gewicht auf der Waage.
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