MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Wissenschaftler haben einen entscheidenden Fortschritt in der Erforschung von Zöliakie erzielt, indem sie den Ursprung der Glutenreaktionen im menschlichen Körper identifiziert haben.

Für etwa einen von hundert Menschen kann der Verzehr selbst kleinster Mengen Gluten erhebliche gesundheitliche Risiken bergen. Während die immunologischen Reaktionen genetisch bedingt sind, erschweren zahlreiche Faktoren die genaue Nachverfolgung der Ereigniskette, die zur Zöliakie führt. Ein internationales Forscherteam unter der Leitung von Wissenschaftlern der McMaster University in Kanada hat nun mithilfe transgener Mäuse eine entscheidende Rolle der Zellen, die die Darmschleimhaut bilden, identifiziert. Diese Entdeckung könnte den Weg für neue Therapien ebnen. Zöliakie ist eine lebenslange Autoimmunerkrankung, die durch das Vorhandensein von Gluten im Darm ausgelöst wird. Der Verzehr von Weizen, Gerste oder Roggen kann bei Betroffenen Symptome wie Blähungen, Schmerzen und Durchfall verursachen. Langfristig können durch Gluten ausgelöste Immunangriffe die Darmzotten schädigen, was die Aufnahme von Nährstoffen beeinträchtigt. Menschen mit unbehandelter Zöliakie haben ein erhöhtes Risiko für Darmkrebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Derzeit besteht die einzige Behandlung darin, Gluten vollständig aus der Ernährung zu eliminieren, was jedoch oft nicht ausreicht. Rund 90 Prozent der Betroffenen tragen Gene, die für das Protein HLA-DQ2.5 kodieren, während die meisten der restlichen 10 Prozent HLA-DQ8 tragen. Diese Proteine präsentieren Glutenfragmente, die das Immunsystem aktivieren. Die Forscher untersuchten die Expression dieser Proteine in den Darmzellen von Menschen mit behandelter und unbehandelter Zöliakie sowie in Mäusen mit menschlichen HLA-Genen. Sie entwickelten lebende Modelle des Darms, um die Immunantwort auf Gluten zu studieren. Dabei zeigte sich, dass die Darmzellen nicht nur passive Opfer sind, sondern aktiv an der Präsentation von Glutenfragmenten beteiligt sind. Diese Erkenntnisse eröffnen neue Möglichkeiten für die Entwicklung von Therapien, die Millionen von Menschen weltweit helfen könnten, glutenhaltige Lebensmittel ohne Beschwerden zu genießen.

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