LONDON (IT BOLTWISE) – Die zunehmende Beliebtheit von GLP-1-Medikamenten zur Gewichtsreduktion könnte unerwartete Auswirkungen auf medizinische Bildgebungsverfahren haben. Neue Forschungen zeigen, dass diese Medikamente die Ergebnisse von PET-CT-Scans verfälschen können, was zu Fehldiagnosen und unnötigen medizinischen Eingriffen führen könnte.

Die Verwendung von GLP-1-Medikamenten, ursprünglich zur Behandlung von Typ-2-Diabetes entwickelt, hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Diese Medikamente sind bekannt für ihre Fähigkeit, den Appetit zu regulieren und den Gewichtsverlust zu fördern, indem sie die Insulinproduktion steigern und die Verdauung verlangsamen. Doch nun zeigen neue Studien, dass diese Medikamente auch die Ergebnisse von PET-CT-Scans beeinflussen können, die zur Erkennung von Krebs und entzündlichen Erkrankungen eingesetzt werden.
PET-CT-Scans kombinieren zwei leistungsstarke Bildgebungstechniken, um Ärzten ein detailliertes Bild der Stoffwechselaktivität und der physischen Anatomie des Körpers zu liefern. Der PET-Scan verwendet eine radioaktive Substanz namens FDG, die von Geweben absorbiert wird. Krebszellen und andere abnormale Zellen nehmen mehr FDG auf, da sie eine höhere Stoffwechselrate haben. Der CT-Scan liefert detaillierte Bilder von Organen, Knochen und Geweben. Zusammen ermöglichen diese Scans eine präzise Diagnose und die Überwachung der Behandlungserfolge.
Bei Patienten, die GLP-1-Medikamente einnehmen, haben Ärzte jedoch ungewöhnliche FDG-Muster beobachtet, die gesunde Gewebe als krankhaft erscheinen lassen können. Diese veränderten Muster können zu Fehldiagnosen führen, was unnötige Tests und Behandlungen nach sich ziehen könnte. Dr. Peter Strouhal, medizinischer Direktor bei Alliance Medical Ltd in Großbritannien, betont die Notwendigkeit, die Medikamentenhistorie der Patienten bei der Interpretation von Scans zu berücksichtigen, um unnötige Ängste und Eingriffe zu vermeiden.
Angesichts der steigenden Krebsraten, insbesondere bei jungen Erwachsenen, ist die frühzeitige Erkennung entscheidend für eine erfolgreiche Behandlung. Die Verfälschung von Scan-Ergebnissen durch GLP-1-Medikamente könnte jedoch zu gefährlichen Verzögerungen in der Versorgung führen. Experten empfehlen, dass Imaging-Teams die Medikamentenhistorie ihrer Patienten sorgfältig dokumentieren, während formelle Richtlinien entwickelt werden. Die Forschungsergebnisse wurden auf dem 38. Jahreskongress der Europäischen Gesellschaft für Nuklearmedizin vorgestellt, und es wird erwartet, dass sie die Entwicklung zukünftiger nationaler Richtlinien beeinflussen werden.

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