WASHINGTON / LONDON (IT BOLTWISE) – Die von Donald Trump angekündigten Pharma-Tarife könnten die Preise für Medikamente in den USA erheblich beeinflussen. Während einige Analysten vor steigenden Kosten warnen, könnten Ausnahmen für bestimmte Produkte und Hersteller die Auswirkungen abmildern.

Die von Donald Trump angekündigten Tarife auf importierte Arzneimittel könnten die Preise für Medikamente in den USA erheblich beeinflussen. Analysten warnen, dass die geplanten 100% Tarife auf patentierte und markengeschützte Medikamente die Kosten für Verbraucher in die Höhe treiben könnten. Allerdings gibt es eine Reihe von Ausnahmen, die den Einfluss dieser Maßnahmen abschwächen könnten.
Trump hat angekündigt, dass generische Medikamente, die 90% der in den USA verschriebenen Medikamente ausmachen, von den neuen Zöllen ausgenommen werden. Dies könnte die Auswirkungen auf die Verbraucher erheblich reduzieren. Darüber hinaus sind Unternehmen, die bereits Produktionsstätten in den USA haben oder planen, solche zu errichten, ebenfalls von den Zöllen befreit. Dies betrifft viele große Pharmaunternehmen, die in den letzten Jahren ihre Produktionskapazitäten in den USA ausgebaut haben.
Die pharmazeutische Industrie äußert Bedenken, dass die neuen Tarife die Entwicklung neuer Medikamente behindern könnten. Alex Schriver von PhRMA, der führenden Lobbygruppe der Branche, betont, dass jeder Dollar, der für Zölle ausgegeben wird, nicht in die Entwicklung neuer Behandlungen investiert werden kann. Historisch gesehen waren Medikamente von Zöllen ausgenommen, um Kostensteigerungen und Engpässe zu vermeiden.
Einige europäische Unternehmen, wie Roche und Novartis, erwarten keine signifikanten Auswirkungen durch die neuen Zölle, da sie bereits Produktionsstätten in den USA betreiben oder ausbauen. Die EU hat zudem eine Vereinbarung mit den USA getroffen, die einen maximalen Zollsatz von 15% für pharmazeutische Produkte vorsieht, was sie vor den 100% Zöllen schützen könnte.
Experten gehen davon aus, dass die Auswirkungen der Zölle nicht sofort spürbar sein werden, da viele Unternehmen im Vorfeld Lagerbestände aufgebaut haben. Neil Shearing von Capital Economics vermutet, dass es in diesem Jahr zu einer erheblichen Vorratsbildung gekommen ist. Die langfristigen Auswirkungen auf die Preise und die Verfügbarkeit von Medikamenten bleiben jedoch abzuwarten.

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