Neue Regeln für Immobilienmakler: Flat-Fee-Modelle auf dem Vormarsch

EVANS / AUGUSTA / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Der Immobilienmarkt in den USA erlebt derzeit eine bedeutende Umwälzung, die durch neue Regelungen und innovative Geschäftsmodelle geprägt ist.

Die traditionelle Struktur der Immobilienprovisionen in den USA, bei der Verkäufer eine Kommission von 5% bis 6% des Verkaufspreises zahlen, wird zunehmend in Frage gestellt. Diese Praxis führte oft zu hohen Kosten für Käufer und Verkäufer, insbesondere in Zeiten steigender Immobilienpreise. Jim Xiao, ein Anwalt, der kürzlich ein Haus in Evans, Georgia, kaufte, entschied sich für einen alternativen Ansatz: Er zahlte seinem Makler eine feste Gebühr von 10.000 US-Dollar anstelle der üblichen prozentualen Provision. Diese Entscheidung spiegelt einen wachsenden Trend wider, der durch neue Regelungen der National Association of Realtors begünstigt wird. Diese Regelungen, die nach einer Klage von Hausverkäufern in Missouri eingeführt wurden, zielen darauf ab, die Transparenz und Verhandelbarkeit von Maklergebühren zu erhöhen. Käufer müssen nun eine Vereinbarung mit ihrem Makler unterzeichnen, die festlegt, wie dieser bezahlt wird, und die Möglichkeit einschließt, dass der Käufer die Gebühr übernimmt, falls der Verkäufer nicht zahlt. Zudem dürfen Angebote zur Maklervergütung nicht mehr in den Online-Datenbanken erscheinen, die zur Auflistung von Immobilien genutzt werden. Diese Veränderungen eröffnen neuen Geschäftsmodellen wie Flat-Fee-Brokerages, die eine feste Gebühr anstelle einer prozentualen Provision verlangen, neue Möglichkeiten. Rob Luecke, CEO von ShopProp Realty, einem Flat-Fee-Brokerage, sieht darin eine Chance, die Macht zurück in die Hände der Käufer und Verkäufer zu legen. Sein Unternehmen bietet Dienstleistungen zu einem Bruchteil der Kosten traditioneller Makler an, was insbesondere bei hochpreisigen Immobilien zu erheblichen Einsparungen führen kann. Trotz dieser Entwicklungen haben sich die durchschnittlichen Maklerprovisionen seit der Einführung der neuen Regeln kaum verändert. Daten von Redfin zeigen, dass die Provisionen für Käufermakler im ersten Quartal des Jahres im Durchschnitt bei 2,4% lagen, was einen leichten Anstieg gegenüber dem Vorjahr darstellt. Bei teureren Immobilien sind die Provisionen jedoch gesunken. Jim Xiao, der von den Vorteilen eines Flat-Fee-Modells überzeugt ist, betont, dass informierte Verbraucher, die ihre Optionen kennen, bessere Entscheidungen treffen können. Er sparte 14.000 US-Dollar beim Kauf seines Hauses, indem er eine feste Gebühr zahlte, und konnte dieses Geld für andere Kosten verwenden. Diese Entwicklungen könnten den Immobilienmarkt nachhaltig verändern und den Wettbewerb zwischen traditionellen und neuen Maklermodellen anheizen.

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