BERLIN / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – In Deutschland treten ab dem 1. Mai strengere Vorschriften für den Biomüll in Kraft, die den Plastikanteil drastisch reduzieren sollen. Diese Maßnahmen zielen darauf ab, die Qualität des organischen Abfalls zu verbessern und die Umweltbelastung durch Mikroplastik zu verringern.

Die neuen Regelungen für den Biomüll in Deutschland markieren einen bedeutenden Schritt in Richtung einer nachhaltigeren Abfallwirtschaft. Ab dem 1. Mai dürfen Kunststoffe im Biomüll nur noch maximal ein Prozent des Gewichts ausmachen. Diese Maßnahme soll sicherstellen, dass der organische Abfall effizient zu Kompost verarbeitet werden kann, ohne die Umwelt durch Mikroplastik zu belasten.
Bereits jetzt sind konventionelle Plastiktüten und Plastikboxen im Biomüll verboten, doch die Einhaltung dieser Vorschriften ist nicht überall gewährleistet. Die neuen Regeln erhöhen den Druck auf die Müllabfuhren, eine bessere Qualität des eingesammelten Bioabfalls sicherzustellen. Neben Plastik zählen auch Steine, Glas, Keramik und Blechdosen zu den Fremdstoffen, deren Anteil drei Prozent des Gewichts nicht überschreiten darf.
Die Überprüfung der Biomüllqualität erfolgt in der Regel visuell, jedoch kommen zunehmend Sensoren und Anwendungen der Künstlichen Intelligenz zum Einsatz, um die Effizienz zu steigern. Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) begrüßt die neuen Regelungen als wichtigen Schritt zur Reduzierung von Mikroplastik in der Umwelt. Uwe Feige, Vizepräsident des VKU, betont die Bedeutung dieser Maßnahmen für den Umweltschutz.
Ein zentrales Element des neuen Regelwerks ist das sogenannte Rückweisungsrecht. Dieses erlaubt es Anlagenbetreibern, die Annahme von stark verunreinigtem Bioabfall zu verweigern. Für die Lieferanten bedeutet dies potenziell hohe Kosten, wenn sie den bereits abgeladenen Müll wieder einladen und anderweitig entsorgen müssen. Andreas Habel vom Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung (bvse) sieht hierin einen entscheidenden Qualitätssprung, da minderwertiges Material gar nicht erst in den Verwertungsprozess gelangt.
Für Verbraucherinnen und Verbraucher ändert sich durch die neuen Regelungen zunächst wenig. Indirekt könnten sie jedoch die Auswirkungen spüren, da städtische Müllabfuhren ihre Anstrengungen zur Verbesserung der Biomüllqualität intensivieren könnten. Anja Siegesmund vom Branchenverband BDE weist darauf hin, dass die neuen Grenzwerte primär an die Kommunen gerichtet sind, die durch Abfallsatzungen Anreize für eine bessere Mülltrennung schaffen können.
Ein weiteres Problem bleibt jedoch bestehen: Noch immer landen zu viele organische Abfälle im Restmüll statt in der braunen Tonne. Die Kommunen sind gefordert, Analysen durchzuführen und Maßnahmen zu ergreifen, um die Menge an Biomüll in der braunen Tonne zu erhöhen. Dies könnte durch Öffentlichkeitsarbeit, Gebührenmodelle oder Sanktionen bei Fehlwürfen erreicht werden.

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