STOCKHOLM / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Der schwedische Batteriezellhersteller Northvolt, einst als Hoffnungsträger für die Elektromobilität gefeiert, steht vor einer ungewissen Zukunft. Die Produktion im Stammwerk in Skellefteå wird eingestellt, und die Insolvenz des Unternehmens wirft Fragen über die Zukunft der europäischen Batteriezellproduktion auf.
Der schwedische Batteriezellhersteller Northvolt, der einst als Vorreiter in der europäischen Elektromobilität galt, hat angekündigt, die Produktion in seinem Hauptwerk in Skellefteå bis zum 30. Juni 2025 einzustellen. Diese Entscheidung folgt auf die Insolvenz des Unternehmens, die im März bekannt gegeben wurde. Der Insolvenzverwalter Mikael Kubu erklärte, dass es derzeit keine realistischen Aussichten gebe, die Produktion im Stammwerk fortzusetzen.
Northvolt hatte zuletzt nur noch dank eines einzigen Kunden, dem Lkw-Hersteller Scania, der zum Volkswagen-Konzern gehört, den Betrieb aufrechterhalten können. Die Zellproduktion wurde mit einer reduzierten Belegschaft fortgeführt, doch dies erwies sich als wirtschaftlich nicht tragbar. Scania hat Berichten zufolge bereits Pläne, künftig Batteriezellen vom chinesischen Konkurrenten CATL zu beziehen.
Die Insolvenz von Northvolt wirft ein Schlaglicht auf die Herausforderungen, denen europäische Unternehmen im globalen Wettbewerb um Batterietechnologien gegenüberstehen. Trotz erheblicher öffentlicher Förderungen und Investitionen in Milliardenhöhe konnte Northvolt seine ambitionierten Ziele nicht erreichen. Die Zerschlagung des Unternehmens ist nun wahrscheinlich, wobei einige Unternehmenszweige bereits Käufer gefunden haben. So wird beispielsweise das Werk in Danzig von Scania übernommen.
Die Zukunft des im Bau befindlichen Werks in Schleswig-Holstein bleibt ungewiss. Die deutsche Dachgesellschaft der Northvolt-Unternehmen steht ebenfalls vor der Zahlungsunfähigkeit, und ein Restrukturierungsverfahren wurde beantragt. Der deutsche Staat hat über eine Wandelanleihe rund 600 Millionen Euro in das Projekt investiert, was nun auf dem Spiel steht.
Die finanzielle Unterstützung durch den Bund und das Land Schleswig-Holstein, die insgesamt über eine Milliarde Euro umfasst, wird derzeit vom Bundesrechnungshof geprüft. Die Diskussionen über die Verantwortung für die finanziellen Verluste sind in vollem Gange, wobei der Finanz- und Wirtschaftsausschuss des schleswig-holsteinischen Landtags über die Freigabe von Verwaltungsakten zu Northvolt streitet.
Ein im Auftrag des Bundes erstelltes Gutachten der Beratungsgesellschaft PwC über Northvolt, das als Verschlusssache eingestuft wurde, steht im Mittelpunkt der Kontroversen. Die Landesregierung Schleswig-Holsteins hat angekündigt, sich für die Freigabe der Inhalte des Gutachtens einzusetzen, um mehr Transparenz zu schaffen.
Die Insolvenz von Northvolt zeigt, wie schwierig es für europäische Unternehmen ist, im globalen Batteriemarkt Fuß zu fassen. Die Abhängigkeit von wenigen Großkunden und der starke Wettbewerb aus Asien stellen erhebliche Herausforderungen dar. Die Zukunft der europäischen Batteriezellproduktion hängt nun von der Fähigkeit ab, innovative Technologien zu entwickeln und wirtschaftlich tragfähige Geschäftsmodelle zu etablieren.
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