LONDON (IT BOLTWISE) – Die Nutzung von Kernenergie in der Raumfahrt erlebt eine Renaissance, die an die ambitionierten Pläne der 1960er Jahre erinnert. Damals hatte Präsident John F. Kennedy nicht nur die Mondlandung als Ziel gesetzt, sondern auch die Entwicklung nuklearer Antriebe für die Raumfahrt vorangetrieben.
Die Vision von Präsident John F. Kennedy, die Raumfahrt mit nuklearen Antrieben zu revolutionieren, erlebt eine Wiederbelebung. Bereits in den 1960er Jahren wurden Projekte wie Rover und NERVA ins Leben gerufen, um die Möglichkeiten der Kernenergie für die Raumfahrt zu erforschen. Diese Programme legten den Grundstein für heutige Initiativen wie das DRACO-Programm, das bis 2027 einen nuklearen Thermalantrieb entwickeln soll, um die Reisezeiten zum Mars erheblich zu verkürzen.
Obwohl die Apollo-Missionen fast 4 % des nationalen Budgets verschlangen, blieb das Potenzial der Kernenergie in der Raumfahrt weitgehend ungenutzt. Bhavya Lal, ehemalige NASA-Administratorin, betont, dass trotz Investitionen von fast 20 Milliarden US-Dollar seit den 1950er Jahren nur begrenzte Fortschritte erzielt wurden. Die Voyager-Sonden, die als einzige den interstellaren Raum erreicht haben, nutzen radioaktive Zerfallsenergie, um Strom zu erzeugen, was jedoch nicht ausreicht, um die Reisezeiten zum Mars signifikant zu verkürzen.
Ein neuer Bericht, finanziert vom Idaho National Laboratory, soll die strategischen Optionen für die US-amerikanische Führung in der nuklearen Raumfahrt aufzeigen. Lal und Roger Myers haben über 100 Interviews geführt, um die Bedürfnisse von NASA, DoD, DOE und kommerziellen Akteuren zu ermitteln. Der Bericht soll die gesamte Landschaft der nuklearen Raumfahrt abdecken, von der Oberflächenenergie bis hin zu kommerziellen Märkten.
Die Herausforderungen der Energieversorgung im Weltraum sind erheblich. Jenseits des Mars ist Solarenergie kaum nutzbar, und ohne nukleare Energie sind wissenschaftliche Missionen stark eingeschränkt. Die New Horizons Mission zu Pluto konnte nur begrenzte Daten sammeln, da die Energie nicht ausreichte, um in den Orbit einzutreten. Lal betont, dass nukleare Antriebe ein Vielfaches an wissenschaftlichem Wert bieten könnten.
Auch kommerzielle Unternehmen wie L3Harris beobachten die Entwicklungen genau. Kristin Houston, Präsidentin der Raumfahrtantriebs- und Energiesysteme bei L3Harris, sieht die Technologie an einem Wendepunkt. Das Unternehmen verfolgt das Fission Surface Power Programm der NASA, das nukleare Energiesysteme für Mond- und Marsoberflächen entwickeln soll.
Die Frage, wie die zukünftige Raumfahrt aussehen wird, bleibt offen. Doch mit steigenden Anforderungen an die Infrastruktur im Weltraum wird die Rolle der Kernenergie immer wichtiger. Unternehmen planen industrielle Prozesse auf dem Mond, und für Marsmissionen wird die Erzeugung von Treibstoff vor Ort notwendig sein. Diese Herausforderungen erfordern Energielösungen, die über Solar- oder Batterietechnologien hinausgehen.
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