Nukleare Mikroreaktoren: Eine neue Energiequelle für die US-Armee

WASHINGTON / LONDON (IT BOLTWISE) – Die US-Armee plant, einige ihrer Stützpunkte mit nuklearen Mikroreaktoren zu betreiben, um die Energieunabhängigkeit und Resilienz zu erhöhen. Diese Initiative folgt einem kürzlich erlassenen Exekutivbefehl von Präsident Donald Trump.

Die US-Armee könnte in naher Zukunft einige ihrer Stützpunkte mit nuklearen Mikroreaktoren betreiben. Diese Entwicklung folgt einem Exekutivbefehl von Präsident Donald Trump, der die Einführung fortschrittlicher nuklearer Reaktortechnologien für die nationale Sicherheit vorsieht. Der Befehl, der am 23. Mai veröffentlicht wurde, beauftragt den Armeesekretär Daniel Driscoll, ein Programm zur Nutzung dieser Technologie sowohl für die Installation als auch für den operativen Energiebedarf zu etablieren.

Der Befehl sieht vor, dass bis zum 30. September 2028 ein nuklearer Reaktor auf einem inländischen Militärstützpunkt oder einer Installation betrieben wird. Zu den fortschrittlichen nuklearen Reaktoren gehören Systeme wie Generation III+ Reaktoren, kleine modulare Reaktoren, Mikroreaktoren sowie stationäre und mobile Reaktoren, die potenziell widerstandsfähige, sichere und zuverlässige Energie für kritische Verteidigungseinrichtungen und andere missionskritische Ressourcen liefern können.

In einer Anhörung vor dem House Armed Services Committee äußerten sich Driscoll und der Generalstabschef der Armee, General Randy George, zu dieser Initiative. Driscoll betonte die Bedeutung der Mikroreaktoren für die nationale Sicherheitsstrategie der USA und erklärte, dass sie eine wertvolle Ressource für die zukünftigen Energiebedürfnisse der US-Armee darstellen könnten, sowohl innerhalb als auch außerhalb der kontinentalen USA, in Friedens- und Kriegszeiten.

Obwohl weder Driscoll noch George Details darüber hatten, welche Installation einen solchen Reaktor erhalten könnte, betonten beide, dass die Reaktoren die Energieunabhängigkeit und Resilienz einiger Stützpunkte erhöhen könnten. Bereits Anfang 2022 kündigten Pentagon-Vertreter an, dass das Verteidigungsministerium einen nuklearen Mikroreaktor bauen würde, der mit einem C-17-Frachtflugzeug zu einem abgelegenen Standort geflogen und dort zur Energieversorgung eines Militärstützpunkts eingerichtet werden könnte.

Dieses Projekt, bekannt als „Project Pele“, beschreibt einen 40-Tonnen-Reaktor, der in drei bis vier 20-Fuß-Containern Platz findet und bei voller Leistung ein bis fünf Megawatt Energie für bis zu drei Jahre vor der nächsten Betankung liefern kann. Der Name bezieht sich auf die hawaiianische Göttin Pele, die Göttin des Feuers und der Vulkane, und steht zugleich für „Portable Energy for Lasting Effects“.

Im Juni 2022 vergab das Pentagon einen ersten Auftrag über 300 Millionen US-Dollar an das in Lynchburg, Virginia, ansässige Unternehmen BWX Technologies, um den Reaktor zu bauen. Diese Entwicklung könnte einen bedeutenden Schritt in Richtung einer nachhaltigeren und sichereren Energieversorgung für militärische Einrichtungen darstellen.

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