WASHINGTON / LONDON (IT BOLTWISE) – Trotz scheinbar positiver Wirtschaftsdaten warnt die Ökonomin Diane Swonk vor einer trügerischen Stabilität. Während die Inflation langsamer steigt als erwartet, profitieren nur die Wohlhabenden von der aktuellen Lage. Die Mehrheit der Verbraucher spürt weiterhin den Druck steigender Preise, insbesondere im Dienstleistungssektor.
Die renommierte Ökonomin Diane Swonk hat kürzlich auf die trügerische Stabilität der US-amerikanischen Wirtschaft hingewiesen. Trotz einer scheinbar positiven Entwicklung der Inflationsdaten, die langsamer steigen als erwartet, sieht Swonk die Lage kritisch. Sie betont, dass die Wirtschaft auf dem Papier besser aussieht, als sie sich für die meisten Menschen anfühlt. Nur diejenigen mit einem Einkommen über 200.000 US-Dollar und großen Aktienportfolios profitieren derzeit von der wirtschaftlichen Situation.
Die jüngsten Daten des Verbraucherpreisindex (CPI) zeigen einen Anstieg von 0,3 % im Vergleich zum Vormonat und eine jährliche Rate von 3 %. Obwohl diese Zahlen unter den Erwartungen der Ökonomen liegen, die mit einem stärkeren Anstieg gerechnet hatten, bleibt die Inflation auf Jahresbasis weiterhin ein Problem. Besonders die Energiepreise, die im September um 4,1 % gestiegen sind, treiben die Inflation an, während die Lebensmittelpreise moderater ausfallen.
Swonk, Chefökonomin bei KPMG, sieht in der aktuellen Entwicklung eine langsame, aber stetige Bedrohung. Sie weist darauf hin, dass die Datenqualität, die zur Messung der Wirtschaft verwendet wird, zunehmend erodiert. Viele Kategorien, die die Inflation stabil halten, sind entweder von Zöllen isoliert oder profitieren von temporären Ausnahmen. Sobald diese wegfallen, könnten die Preise für Waren weiter steigen.
Ein weiteres Problem sieht Swonk in der ungleichen Verteilung der wirtschaftlichen Belastungen. Während wohlhabende Haushalte weiterhin in den Dienstleistungssektor investieren und somit die Inflation in diesem Bereich hochhalten, müssen niedrigere und mittlere Einkommensgruppen ihre Ausgaben einschränken. Diese Kluft führt zu einem verzerrten Bild der wirtschaftlichen Realität, das die tatsächlichen Herausforderungen für die Mehrheit der Verbraucher verschleiert.
Zusätzlich zur wirtschaftlichen Ungleichheit kritisiert Swonk die unzureichende Datenerhebung durch das Bureau of Labor Statistics, das aufgrund von Budgetkürzungen mit weniger Personal arbeitet. Dies führt dazu, dass ein erheblicher Teil der Preisdaten geschätzt statt direkt erhoben wird, was die Genauigkeit der Inflationsmessung beeinträchtigt. Swonk warnt, dass diese unvollständigen Daten die Wahrnehmung verstärken könnten, dass die Inflation schneller zurückgeht, als es tatsächlich der Fall ist.
Insgesamt erwartet Swonk eine dramatische Verlangsamung der Wirtschaft im vierten Quartal. Sie sieht eine Kombination aus Verbraucherbelastung, steigenden Zahlungsausfällen und den Auswirkungen von Zöllen, die auf einen fragilen Arbeitsmarkt und eine schwächere Einzelhandelssaison treffen. Die bevorstehenden Feiertage könnten für viele Amerikaner finanziell herausfordernd werden, da die Nachfrage nach Bargeld steigt, was auf finanzielle Unsicherheit hinweist.
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