WIEN / LONDON (IT BOLTWISE) – Österreich steht vor einem bedeutenden Schritt zur Förderung seines Start-up-Ökosystems: Ein geplanter Dachfonds soll nicht nur die heimische Wirtschaft beleben, sondern auch internationale Investoren anziehen.
Österreich plant die Einführung eines Dachfonds, der das Ziel hat, den heimischen Start-up-Markt zu stärken und den Kapitalmarkt zu beleben. Laut Branchenexperten könnte dieser Fonds eine entscheidende Rolle spielen, um institutionelle Investoren anzusprechen und die finanzielle Basis für Start-ups zu erweitern. Der Fokus liegt darauf, die Lücke in der Wachstumsfinanzierung zu schließen, die häufig bei Summen von fünf bis zehn Millionen Euro auftritt.
Der Investor Haubner, der im Start-up-Rat des Wirtschaftsministeriums sitzt, betont, dass Österreich zwar über ausreichend Kapital verfügt, jedoch die Beteiligung von Pensionskassen und Versicherungen im Start-up-Sektor gering ist. Im Vergleich zu Ländern wie den USA oder Großbritannien, wo solche Institutionen zu den größten Investoren zählen, besteht hier Nachholbedarf. Haubner schätzt, dass allein in Stiftungen rund 70 Milliarden Euro mobilisiert werden könnten.
Der geplante Dachfonds soll mindestens 300 Millionen Euro umfassen, mit der Möglichkeit, das Volumen auf bis zu 500 Millionen Euro zu erhöhen. Das Konzept sieht vor, dass der Fonds nicht direkt in Start-ups investiert, sondern in Investmentfonds, die wiederum in junge Unternehmen investieren. Dies bietet Investoren eine breite Risikostreuung und könnte auch kleineren Fonds Starthilfe geben.
Eine Partnerschaft zwischen der öffentlichen Hand und privaten Investoren wird als Modell für den Dachfonds angestrebt. Der Staat soll die Rahmenbedingungen schaffen und den Fonds verwalten, ähnlich wie in Deutschland mit der KfW Capital. Mögliche Organisationen für das Fondsmanagement sind die Förderbank Austria Wirtschaftsservice (aws) oder die staatliche Beteiligungsholding ÖBAG. Alternativ könnte eine neue Fondverwaltung gegründet werden, um unabhängige und marktgerechte Investmententscheidungen zu gewährleisten.
Ein solcher Dachfonds könnte den österreichischen Kapitalmarkt, der im internationalen Vergleich als unterentwickelt gilt, beleben. In der Vergangenheit sei in Österreich im Vergleich zu anderen Ländern relativ wenig passiert, so Haubner. Der Dachfonds allein werde nicht alle Probleme lösen, könne aber ein wichtiger Baustein sein.
Europaweit gibt es über 6.800 Dachfonds, die teils staatlich, teils privat oder als Public-Private-Partnerships organisiert sind. In Österreich sucht man jedoch noch nach einem Dachfonds mit signifikantem Volumen. Die Zahl der Investmentfonds, die Start-ups in der Frühphase unterstützen, ist in den letzten Jahren gestiegen, von zwei auf mittlerweile 16. Ein Dachfonds könnte diesen Trend beschleunigen.
Die nächsten Schritte umfassen die Veröffentlichung einer Studie zum Dachfonds, die das Forschungsinstitut Eco Austria im Auftrag des Wirtschaftsministeriums durchführt. Diese soll internationale Vorbilder evaluieren. Bis Herbst soll geklärt werden, wer den Fonds verwaltet und in welchem Umfang der Staat investiert. Erste Investments könnten bereits Mitte des kommenden Jahres getätigt werden, mit dem Ziel, den Dachfonds Anfang 2026 zu etablieren.

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