FRANKFURT / LONDON (IT BOLTWISE) – Der Prothesenhersteller Ottobock hat seinen Börsengang erfolgreich abgeschlossen und dabei 800 Millionen Euro eingenommen. Doch trotz des gelungenen Starts gibt es für Investoren einige Risiken zu beachten. Die Aktie startete mit einem Kurs von 72 Euro, obwohl sie zu 66 Euro ausgegeben wurde. Kritiker bemängeln jedoch, dass ein Großteil des Erlöses zur Schuldentilgung der Eigentümerfamilie genutzt wird.

Der Prothesenhersteller Ottobock hat mit seinem Börsengang in Frankfurt einen beachtlichen Erfolg erzielt. Die Aktie wurde zu einem Preis von 66 Euro ausgegeben und startete mit einem Kurs von 72 Euro. Dies zeigt das große Interesse der Investoren, denn die Aktie war bereits im Vorfeld überzeichnet. Ottobock, ein Weltmarktführer in der Prothesenherstellung, hatte bereits 2022 einen Börsengang geplant, diesen jedoch aufgrund eines ungünstigen Marktumfelds verschoben.
Der Erlös aus dem Börsengang beläuft sich auf rund 800 Millionen Euro, was dem Unternehmen eine Bewertung von über vier Milliarden Euro einbrachte. Ein wesentlicher Teil des Erlöses soll zur Tilgung von Schulden verwendet werden, die durch den Rückkauf des schwedischen Investors EQT entstanden sind. Diese Entscheidung wird von einigen Kritikern hinterfragt, da sie befürchten, dass das frische Kapital weniger dem Unternehmen selbst zugutekommt.
Ottobock bleibt nach dem Börsengang eine Kommanditgesellschaft auf Aktien (KGaA), was bedeutet, dass die Familie Näder weiterhin die Kontrolle über das Unternehmen behält. Diese Rechtsform ermöglicht es der Familie, strategische Entscheidungen zu treffen, ohne dass neue Investoren großen Einfluss auf die Unternehmensführung haben. Dies könnte für einige Anleger ein Risiko darstellen, da die Mitsprachemöglichkeiten eingeschränkt sind.
Positiv zu vermerken ist, dass Ottobock zwei bedeutende Anker-Investoren gewinnen konnte: den Unternehmer Michael Kühne und einen Fonds der Capital Group aus den USA. Diese Investoren bringen nicht nur Kapital, sondern auch Vertrauen in die langfristige Entwicklung des Unternehmens. Dennoch bleibt abzuwarten, wie sich die strategischen Entscheidungen der Familie Näder auf die zukünftige Entwicklung von Ottobock auswirken werden.
Der Börsengang von Ottobock ist ein wichtiges Signal für den Finanzplatz Frankfurt, insbesondere in einem Jahr, in dem große Börsengänge rar gesät sind. Die bereits geplante Kapitalerhöhung von 100 Millionen Euro soll für neue Investitionen genutzt werden, was in der aktuellen wirtschaftlichen Lage ein positives Zeichen ist. Insgesamt bleibt abzuwarten, wie sich Ottobock in einem wettbewerbsintensiven Marktumfeld behaupten wird.

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