LONDON (IT BOLTWISE) – Neue Forschungsergebnisse werfen ein beunruhigendes Licht auf die möglichen Nebenwirkungen von Ozempic, einem beliebten Medikament zur Gewichtsreduktion.
Die jüngsten Studienergebnisse aus Israel haben eine potenziell schwerwiegende Verbindung zwischen dem Medikament Ozempic und einer degenerativen Augenerkrankung, der neovaskulären altersbedingten Makuladegeneration (nAMD), aufgedeckt. Diese Erkrankung führt zu einem unkontrollierten Wachstum von Blutgefäßen hinter dem Auge, was zu Blutungen und schließlich zu Blindheit führen kann. Die Studie zeigt, dass Patienten, die Ozempic oder ähnliche Medikamente einnehmen, doppelt so häufig an dieser Krankheit leiden wie jene, die diese Medikamente nicht nutzen.
Ozempic, das durch die Nachahmung des körpereigenen Hormons GLP-1 den Appetit zügelt, könnte über die Bindung an GLP-1-Rezeptoren im Auge das Wachstum der Blutgefäße auslösen. Obwohl die Fälle selten sind, warnen Experten vor diesem besorgniserregenden Signal und fordern weitere Untersuchungen. Bereits zuvor wurde Ozempic mit einer anderen Augenerkrankung, der nicht-arteriitischen anterioren ischämischen Optikusneuropathie (NAION), in Verbindung gebracht, die ebenfalls zur Erblindung führen kann.
Die Studie, veröffentlicht in JAMA Ophthalmology, analysierte Daten von 139.000 Erwachsenen mit Typ-2-Diabetes in Ontario, Kanada. Von diesen nahmen etwa 46.000 über mindestens sechs Monate ein Medikament wie Ozempic ein. Innerhalb von drei Jahren wurden in dieser Gruppe 93 Fälle von nAMD registriert, verglichen mit 88 Fällen in der Kontrollgruppe, die andere Diabetesmedikamente einnahm.
Die Forscher vermuten, dass die GLP-1-Rezeptoren im Auge die Produktion von CXCL12 erhöhen, einer Substanz, die weiße Blutkörperchen anzieht und möglicherweise das Wachstum neuer Blutgefäße fördert. Diese Erkenntnisse werfen Fragen zur Langzeitsicherheit von Ozempic auf, insbesondere da das Medikament bereits mit einem erhöhten Risiko für Nierenerkrankungen in Verbindung gebracht wurde.
Der Fall von Todd Engel, einem 62-jährigen Diabetiker, der nach der Einnahme von Ozempic sein Augenlicht verlor, verdeutlicht die Tragweite der Problematik. Engel, der keine Vorgeschichte von Augenproblemen hatte, verlor innerhalb weniger Monate sein Sehvermögen und ist nun dauerhaft erblindet. Sein Fall hat rechtliche Schritte gegen den Hersteller Novo Nordisk ausgelöst, da er nicht über die potenziellen Risiken informiert wurde.
Diese Entwicklungen werfen ein Schlaglicht auf die Notwendigkeit weiterer Forschung und einer sorgfältigen Abwägung der Risiken und Vorteile von Medikamenten wie Ozempic. Während die Behandlung von Typ-2-Diabetes und die Unterstützung bei der Gewichtsreduktion von großer Bedeutung sind, müssen potenzielle Nebenwirkungen gründlich untersucht und kommuniziert werden, um die Sicherheit der Patienten zu gewährleisten.
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