MÜNCHEN / LONDON (IT BOLTWISE) – Die einst als Vorreiter der Künstlichen Intelligenz gefeierte Partec AG aus München steht vor einer existenziellen Krise. Was einst als vielversprechendes Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung von 1,4 Milliarden Euro begann, hat sich in einen dramatischen Absturz verwandelt.
Partec, ein Unternehmen, das einst als Hoffnungsträger für KI-Supercomputer in Europa galt, sieht sich nun mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert. Die Firma, die vor zwei Jahren mit großem Pomp an die Frankfurter Börse ging, hat einen dramatischen Wertverlust erlitten. Der Aktienkurs ist um mehr als 80 Prozent gefallen, und ein zentrales Patent wurde widerrufen, was das Vertrauen der Investoren weiter erschüttert hat.
Die Probleme von Partec sind vielfältig. Neben Kommunikationspannen und operativen Schwierigkeiten spielt auch eine gewisse Selbstüberschätzung eine Rolle. CEO Bernhard Frohwitter, bekannt für seine charismatischen Auftritte und großen Versprechungen, konnte die hochgesteckten Erwartungen nicht erfüllen. Angekündigte Projekte wie ein Quantencomputer oder eine “Quantum Factory” in München-Sendling blieben bislang unerfüllt.
Ein besonders schmerzhafter Rückschlag war der gescheiterte Rechtsstreit gegen NVIDIA. Partec hatte NVIDIA der Patentverletzung beschuldigt, doch das zugrunde liegende Patent wurde vom Europäischen Patentamt widerrufen. Diese Information wurde den Aktionären zunächst vorenthalten, was das Vertrauen weiter untergrub.
Die finanzielle Lage des Unternehmens ist prekär. Im ersten Halbjahr 2024 erzielte Partec lediglich einen Umsatz von 5 Millionen Euro, während der Kontostand zum 30. Juni bei nur 288.000 Euro lag. Interne Berichte deuten auf Gehaltsrückstände hin, und es gibt Hinweise auf Liquiditätsprobleme. Finanzchef Hans Kilger bestätigte Verzögerungen bei Gehaltszahlungen und verwies auf ausstehende Zahlungen eines Partners, vermutlich der kriselnde französische Konzern Atos.
Um die finanzielle Situation zu stabilisieren, hat CEO Frohwitter persönliche Vermögenswerte verkauft, darunter Luxusuhren und Immobilien. Trotz dieser Maßnahmen bleibt die Zukunft von Partec ungewiss. Frohwitter und Kilger betonen zwar ihren Optimismus und sprechen von einem bevorstehenden Milliardendeal, doch konkrete Details fehlen.
Die Geschichte von Partec ist ein Lehrstück über die Risiken und Herausforderungen in der Hightech-Branche. Während das Unternehmen weiterhin von wegweisenden Innovationen spricht, ist der Erklärungsnotstand größer als der technologische Vorsprung. Die kommenden Monate werden entscheidend sein, ob Partec sich erholen kann oder ob es ein weiteres Beispiel für gescheiterte Tech-Träume wird.

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