MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Neue Forschungen deuten darauf hin, dass Persönlichkeitstests eine entscheidende Rolle bei der personalisierten Behandlung von Menschen mit bipolarer Störung spielen könnten. Durch die Analyse von Daten von über 2.500 Personen haben Forscher Kombinationen von Persönlichkeitsmerkmalen identifiziert, die entweder das Risiko für wiederkehrende Depressionen erhöhen oder vor langfristigen psychischen Gesundheitsrisiken schützen können.
Die jüngsten Erkenntnisse aus der Forschung zeigen, dass Persönlichkeitstests nicht nur statische Merkmale eines Individuums erfassen, sondern auch dynamische Elemente, die durch Therapie oder Coaching verändert werden können. Besonders der Faktor Neurotizismus, der mit emotionaler Instabilität und negativem Denken einhergeht, wurde als Risikofaktor identifiziert. Im Gegensatz dazu scheinen niedrige Werte in diesem Bereich schützend zu wirken.
Die Studie, durchgeführt von der Universität von Michigan, zeigt, dass spezifische Kombinationen von Persönlichkeitsmerkmalen, sogenannte Persönlichkeitsstile, als Prädiktoren für den Verlauf der bipolaren Störung dienen können. Diese Erkenntnisse könnten die Grundlage für eine personalisierte Behandlung bilden, ähnlich wie es bereits bei körperlichen Erkrankungen wie Krebs oder Herzkrankheiten der Fall ist.
Die Forscher nutzten Daten von über 2.500 Personen mit bipolarer Störung, die an zwei Langzeitstudien teilnahmen. Dabei wurden die Teilnehmer anhand des NEO PI-R Persönlichkeitstests bewertet, um ihre Persönlichkeitsstile zu bestimmen. Diese Stile wurden dann mit der Häufigkeit von depressiven Episoden und der Lebensbewältigung der Teilnehmer in Verbindung gebracht.
Interessanterweise zeigte sich, dass nicht nur hohe Neurotizismus-Werte das Risiko für Depressionen erhöhten, sondern auch andere Persönlichkeitsstile ohne diesen Faktor mit einem höheren oder niedrigeren Risiko für häufige depressive Episoden assoziiert waren. Diese Erkenntnisse könnten dazu beitragen, die Behandlung von Menschen mit bipolarer Störung zu optimieren, indem sie auf die individuellen Persönlichkeitsmerkmale abgestimmt wird.
Die Studie hebt hervor, dass die Interaktion zwischen schützenden und risikosteigernden Persönlichkeitsstilen von entscheidender Bedeutung ist. Dies könnte klinisch genutzt werden, um die Anzahl der depressiven Episoden zu reduzieren und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern. Die Forscher hoffen, dass diese Erkenntnisse in Zukunft in die Praxis umgesetzt werden können, um die Behandlung von Menschen mit bipolarer Störung zu personalisieren.
Die Finanzierung der Studie erfolgte durch den Heinz C. Prechter Bipolar Research Fund und die Richard Tam Foundation. Die Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift Journal of Affective Disorders veröffentlicht. Diese Forschung könnte einen bedeutenden Schritt in Richtung einer personalisierten psychischen Gesundheitsversorgung darstellen, indem sie zeigt, dass Persönlichkeitsmerkmale nicht nur feststehende Eigenschaften sind, sondern auch durch gezielte Interventionen verändert werden können.
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