TORONTO / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Ein kürzlich veröffentlichter vorläufiger Bericht der kanadischen Behörden deutet darauf hin, dass ein möglicher Pilotfehler zum Unfall von Delta Flug 4819 in Toronto geführt haben könnte. Der Vorfall, bei dem das Flugzeug nach einer harten Landung umkippte, ist Teil einer Reihe von Zwischenfällen, die die öffentliche Aufmerksamkeit auf die Sicherheit im Luftverkehr gelenkt haben.

Der vorläufige Bericht des Transportation Safety Board of Canada (TSB) zu dem Unfall von Delta Flug 4819, der von der regionalen Fluggesellschaft Endeavor Air betrieben wurde, wurde kürzlich veröffentlicht. Der Bericht beschreibt, wie das Flugzeug am 17. Februar bei böigen Bedingungen in Toronto hart landete und Feuer fing. Glücklicherweise gab es keine Todesopfer unter den 76 Passagieren und vier Besatzungsmitgliedern, und alle 21 verletzten Passagiere konnten innerhalb von drei Tagen aus den Krankenhäusern entlassen werden.
Der Bericht hebt hervor, dass die Besatzung mit Windböen von bis zu 35 Knoten konfrontiert war und die Nase des Flugzeugs nicht ausreichend anhob, um die Landung zu erleichtern. Das Enhanced Ground Proximity Warning System (EGPWS) des Flugzeugs gab 2,6 Sekunden vor der Landung ein “Sinkrate”-Warnsignal ab, was auf eine hohe Sinkgeschwindigkeit hinwies. Die Stoßdämpfer des Fahrwerks sind für eine maximale Aufprallgeschwindigkeit von 12 Fuß pro Sekunde ausgelegt, das Flugzeug setzte jedoch mit 18,3 Fuß pro Sekunde auf.
Delta Airlines erklärte, dass sie sich weiterhin voll an der Untersuchung beteiligen und aus Respekt vor der Integrität der Arbeit keine öffentlichen Kommentare abgeben werden. Der endgültige Bericht wird erst in etwa einem Jahr erwartet, da die kanadischen Behörden die genaue Abfolge der Ereignisse ermitteln. TSB-Vorsitzender Yoan Marier betonte, dass Unfälle selten auf eine einzige Ursache zurückzuführen sind, sondern oft das Ergebnis mehrerer komplexer, miteinander verbundener Faktoren sind.
Der Bericht beschreibt, dass der Erste Offizier das Flugzeug zum Zeitpunkt der Landung steuerte und seit etwas mehr als einem Jahr bei Endeavor Air arbeitete. Sie hatte insgesamt 1.422 Flugstunden, von denen knapp ein Drittel auf dem in den Unfall verwickelten CRJ-Flugzeug absolviert wurde. Beim Aufsetzen klappte das Fahrwerk in die eingefahrene Position, die Flügelwurzel brach zwischen Rumpf und Fahrwerk, und der Flügel löste sich vom Rumpf, was eine Wolke von Kerosin freisetzte, die Feuer fing.
Experten wie Mary Schiavo, eine Luftfahrtanwältin, und John Cox, ein Experte für Flugsicherheit, äußerten sich zu den vorläufigen Ergebnissen. Schiavo bemerkte, dass die Sinkrate fast doppelt so hoch war wie empfohlen, während Cox darauf hinwies, dass keine oder nur unzureichende Korrekturmaßnahmen ergriffen wurden, als das Flugzeug zu sinken begann.
In der Zwischenzeit hat Delta Air Lines jedem Passagier an Bord des Mitsubishi CRJ-900 Regionaljets 30.000 US-Dollar angeboten, was insgesamt 2,3 Millionen US-Dollar entspricht, falls alle das Angebot annehmen. Ein Passagier, vertreten durch die Anwaltskanzlei DJC Law, hat bereits eine Klage gegen die Fluggesellschaft eingereicht und behauptet, dass die Fahrlässigkeit von Delta zu erheblichen Verletzungen geführt habe.

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