WARSCHAU / LONDON (IT BOLTWISE) – Ein polnisches Gericht hat die Auslieferung eines mutmaßlichen Saboteurs der Nord-Stream-Pipelines an Deutschland abgelehnt. Diese Entscheidung verschärft die diplomatischen Spannungen zwischen den beiden Ländern. Der Fall wirft Fragen über die politische Dimension der Justizentscheidungen auf und könnte die Ermittlungen zur Sabotage weiter verzögern.

Ein polnisches Gericht hat kürzlich entschieden, die Auslieferung eines ukrainischen Staatsbürgers, der im Verdacht steht, an den Nord-Stream-Sabotagen von 2022 beteiligt gewesen zu sein, an Deutschland zu verweigern. Diese Entscheidung hat die ohnehin angespannten Beziehungen zwischen Polen und Deutschland weiter belastet. Der 46-jährige Berufstaucher Wolodymyr Z. wurde Ende September in Polen festgenommen, doch die polnischen Behörden weigern sich nun, ihn an die deutsche Justiz zu übergeben.
Die Entscheidung des Warschauer Bezirksgerichts, den Auslieferungsantrag der Bundesanwaltschaft in Karlsruhe abzulehnen, hat in beiden Ländern für Aufsehen gesorgt. Die Bundesanwaltschaft wirft dem Ukrainer vor, an der gemeinschaftlichen Herbeiführung einer Sprengstoffexplosion und verfassungsfeindlicher Sabotage beteiligt gewesen zu sein. Die Explosionen an den Nord-Stream-Pipelines führten zu erheblichen Schäden und unterbrachen die Gaslieferungen nach Deutschland, was die Energieversorgung des Landes erheblich beeinträchtigte.
Polens Premierminister Donald Tusk hat bereits im Vorfeld signalisiert, dass er eine Auslieferung ablehnt. Er argumentierte, dass das eigentliche Problem Europas nicht die Sprengung von Nord Stream 2 sei, sondern dessen Bau. Diese Äußerungen verdeutlichen, dass die juristische Frage längst eine politische Dimension angenommen hat. Beobachter sehen in der Entscheidung einen Affront gegenüber Deutschland, das bereits 2024 diplomatische Verstimmungen erlebte, als der Verdächtige in der Ukraine untertauchte.
Die Blockade der Auslieferung ist nicht der einzige Rückschlag für die Ermittlungen. Erst kürzlich hatte auch das höchste Gericht in Italien die Auslieferung eines weiteren Verdächtigen gestoppt. Diese Entwicklungen lassen die Ermittlungen zur Nord-Stream-Sabotage ins Stocken geraten und erhöhen die politische Sprengkraft des Falls weiter. Die Frage, wer tatsächlich hinter den Anschlägen steckt, bleibt weiterhin unbeantwortet, während die diplomatischen Spannungen zwischen den beteiligten Ländern zunehmen.

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