PORR setzt auf Digitalisierung und Nachhaltigkeit im Bauwesen

WIEN / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Bauindustrie steht vor einem tiefgreifenden Wandel, angetrieben durch Digitalisierung und den Druck zur Nachhaltigkeit. Die PORR, ein traditionsreiches Bauunternehmen, zeigt, wie diese Herausforderungen als Chancen genutzt werden können.

Die Bauindustrie befindet sich in einem Umbruch, der durch technologische Innovationen und den Klimawandel vorangetrieben wird. Die PORR, ein führendes Bauunternehmen mit über 150 Jahren Erfahrung, hat sich diesen Herausforderungen gestellt und sieht in der Digitalisierung und Nachhaltigkeit nicht nur Herausforderungen, sondern auch enorme Chancen. Karl-Heinz Strauss, CEO der PORR, betont, dass Automatisierung als Werkzeug und nicht als Ersatz für menschliche Arbeitskraft gesehen werden sollte. Die Integration von Robotik in Bauprozesse, wie beim Bohren, zeigt, dass smarte Maschinen die Effizienz steigern können, ohne den Menschen zu ersetzen.

Die Digitalisierung der Baudokumentation ist ein weiterer Schritt, den die PORR unternommen hat, um die Effizienz zu steigern. Durch den Einsatz von 3D-Maschinensteuerungssystemen, Drohnenvermessung und Laserscanning wird die Planung und Ausführung von Bauprojekten optimiert. Diese Technologien ermöglichen es, Soll-Ist-Analysen bereits während der Projektausführung durchzuführen, was zu einer papierlosen Baustelle führen könnte. Die Verbindung von Automatisierung und digitaler Transformation ist bei der PORR bereits weit fortgeschritten.

Ein zentrales Element der digitalen Strategie der PORR ist das Building Information Modeling (BIM). Dieser integrative, digitale Prozess begleitet Bauprojekte über ihren gesamten Lebenszyklus und bündelt alle relevanten Informationen in einem intelligenten Datenmodell. Dies spart nicht nur Zeit und Ressourcen, sondern minimiert auch Fehlerquellen. Besonders an der Schnittstelle zur Künstlichen Intelligenz entfaltet BIM sein volles Potenzial, indem es beispielsweise die Menge an recyclingfähigem Material in einem Gebäude schnell ermitteln kann.

Der Klimawandel stellt die Bauindustrie vor neue Herausforderungen. Laut UN-Angaben sind rund 38 Prozent der globalen CO2-Emissionen auf den Bau- und Gebäudesektor zurückzuführen. Die PORR sieht in der Energiewende und dem Klimawandel starke Wachstumstreiber und hat mit ihrer ‘Green and Lean’-Strategie auf nachhaltige Lösungen gesetzt. Diese Strategie zielt darauf ab, Bauwerke effizienter und ressourcenschonender zu errichten, indem digitale Methoden und neue Effizienz im Planen und Bauen eingesetzt werden.

Nachhaltiges Bauen bedeutet für die PORR nicht, Eingriffe in die Natur zu vermeiden, sondern sie verantwortungsvoll zu gestalten. Der Einsatz von Recyclingbaustoffen wie Ziegel, Beton und Asphalt ist bereits auf vielen Baustellen Standard. Zudem arbeitet die PORR an Lösungen für schwer recycelbare Materialien wie Gips und Styropor, oft in Zusammenarbeit mit Partnern aus Forschung und Industrie. Die Forschung im Bereich klimafreundlicher Baustoffe und Digitalisierungslösungen wird kontinuierlich vorangetrieben.

Die Anforderungen an Infrastrukturprojekte ändern sich ebenfalls durch Klimarisiken wie Hitze und Hochwasser. Im Tiefbau sind klimaresiliente Konzepte gefragt, die nicht nur der Mobilität dienen, sondern auch der Anpassung an eine sich verändernde Umwelt. Ziel ist es, die Nachhaltigkeit des Gesamtbauwerks über den gesamten Lebenszyklus hinweg zu betrachten, von der Herstellung über den Betrieb bis zum Rückbau.

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