Powell beruhigt die Märkte, während Trump Handelskonflikt mit China anheizt

PHILADELPHIA / LONDON (IT BOLTWISE) – Jerome Powell, der Vorsitzende der US-Notenbank, hat die Märkte mit einer unerwartet dovishen Haltung beruhigt, indem er auf mögliche Zinssenkungen hinwies. Doch während die Wall Street aufatmet, sorgt Präsident Trump für neue Spannungen im Handelsstreit mit China, insbesondere im Bereich der Sojabohnen.

Jerome Powell, der Vorsitzende der US-Notenbank, hat kürzlich die Finanzmärkte beruhigt, indem er eine dovishe Haltung in Bezug auf die Geldpolitik signalisierte. Bei einem Treffen der National Association for Business Economics in Philadelphia erklärte Powell, dass die Federal Reserve angesichts fehlender Regierungsdaten auf eigene und private Daten zurückgreife, um die wirtschaftliche Lage zu beurteilen. Die Aussichten für Inflation und Beschäftigung seien im Wesentlichen unverändert im Vergleich zur letzten Sitzung des Federal Open Market Committee (FOMC).

Powell wies darauf hin, dass die Arbeitsmarktdynamik nachgelassen habe, was teilweise auf eine geringere Zuwanderung und eine sinkende Erwerbsbeteiligung zurückzuführen sei. Trotz einer weiterhin niedrigen Arbeitslosenquote hätten sich die Beschäftigungszuwächse deutlich verlangsamt. Diese Entwicklung könnte die Notwendigkeit von Zinssenkungen verstärken, um die wirtschaftliche Aktivität zu fördern, während die Inflation weiterhin nahe 3% liegt.

Die Märkte reagierten positiv auf Powells Äußerungen, da sie auf weitere Zinssenkungen hoffen, die das Kreditwesen für Unternehmen und Verbraucher günstiger machen würden. Laut dem FedWatch-Barometer der CME stieg die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung um 25 Basispunkte bei der nächsten Fed-Sitzung im Oktober auf fast 96%.

Doch die Erleichterung war nur von kurzer Dauer. Präsident Trump schürte erneut Spannungen mit China, indem er auf sozialen Medien erklärte, dass Chinas Weigerung, US-Sojabohnen zu kaufen, als wirtschaftlich feindlicher Akt betrachtet werde. Trump drohte mit der Beendigung von Handelsbeziehungen im Bereich von Speiseöl und anderen Produkten, was die Märkte erneut verunsicherte.

Die Reaktionen auf Trumps Äußerungen waren gemischt. Während die S&P 500 Futures leicht anstiegen, zeigte der Volatilitätsindex VIX einen Anstieg um 3%, was auf die Erwartung erhöhter Marktvolatilität hindeutet. Diese Unsicherheiten kommen zu einem Zeitpunkt, an dem die Handelsbeziehungen zwischen den USA und China ohnehin angespannt sind und die jüngsten Exportdaten aus China zeigen, dass das Land seine Handelsbeziehungen verstärkt auf andere Märkte ausrichtet.

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