MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Eine neue Analyse hat Verbindungen zwischen RansomHub und anderen Ransomware-Gruppen wie Medusa, BianLian und Play aufgedeckt. Diese Verbindungen basieren auf der Nutzung eines speziellen Tools zur Deaktivierung von Endpoint Detection and Response (EDR)-Software auf kompromittierten Hosts.

In der Welt der Cyberkriminalität sind Ransomware-Angriffe eine ständige Bedrohung für Unternehmen und Organisationen weltweit. Eine kürzlich durchgeführte Analyse hat nun aufgedeckt, dass Affiliates von RansomHub und anderen Ransomware-Gruppen wie Medusa, BianLian und Play ein spezielles Tool namens EDRKillShifter verwenden. Dieses Tool ist darauf ausgelegt, Sicherheitssoftware zu deaktivieren, die normalerweise dazu dient, Angriffe zu erkennen und abzuwehren.
EDRKillShifter nutzt eine bekannte Taktik namens Bring Your Own Vulnerable Driver (BYOVD). Dabei wird ein legitimer, aber anfälliger Treiber verwendet, um Sicherheitslösungen zu deaktivieren, die die Endpunkte schützen. Ziel ist es, die Ausführung des Ransomware-Verschlüsselers zu ermöglichen, ohne dass dieser von Sicherheitslösungen erkannt wird. Laut ESET-Forschern Jakub Souček und Jan Holman ist es das Ziel der Angreifer, während eines Einbruchs Administrator- oder Domain-Administrator-Rechte zu erlangen.
Interessanterweise wird das von RansomHub entwickelte Tool nicht nur von deren Affiliates genutzt, sondern auch in Angriffen, die mit Medusa, BianLian und Play in Verbindung stehen. Dies ist besonders bemerkenswert, da sowohl Play als auch BianLian unter einem geschlossenen RaaS-Modell operieren, bei dem die Betreiber nicht aktiv nach neuen Affiliates suchen und ihre Partnerschaften auf langfristigem Vertrauen basieren.
Es wird vermutet, dass all diese Ransomware-Angriffe von einem einzigen Bedrohungsakteur, genannt QuadSwitcher, durchgeführt wurden. Dieser steht vermutlich Play am nächsten, da die verwendeten Techniken typischerweise mit Play-Intrusionen in Verbindung gebracht werden. EDRKillShifter wurde auch bei einem anderen Ransomware-Affiliate namens CosmicBeetle beobachtet, der es in verschiedenen RansomHub- und gefälschten LockBit-Angriffen einsetzte.
Die Entwicklung fällt in eine Zeit, in der Ransomware-Angriffe mit BYOVD-Techniken zunehmen, um EDR-Killer auf kompromittierten Systemen zu installieren. Im vergangenen Jahr wurde die Ransomware-Gruppe Embargo entdeckt, die ein Programm namens MS4Killer zur Neutralisierung von Sicherheitssoftware einsetzte. Erst kürzlich wurde die Medusa-Ransomware-Crew mit einem bösartigen Treiber namens ABYSSWORKER in Verbindung gebracht.
Um solche Angriffe zu verhindern, empfehlen Experten, dass Benutzer, insbesondere in Unternehmensumgebungen, sicherstellen, dass die Erkennung potenziell unsicherer Anwendungen aktiviert ist. Dies kann die Installation anfälliger Treiber verhindern und die Sicherheit der Systeme erhöhen.

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