AMSTERDAM / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die steigende Inflation und der anhaltende Trend zu Abonnementdiensten wie Netflix und Spotify haben Verbraucher dazu veranlasst, alternative Zahlungsmethoden zu nutzen, um ihre Haushaltsausgaben besser zu kontrollieren. In diesem Kontext profitieren Online-Plattformen für Prepaid-Zahlungen erheblich.



Die niederländische Plattform Recharge, ein bedeutender Akteur im europäischen Markt für Prepaid-Zahlungen, hat sich eine Finanzierung in Höhe von 45 Millionen Euro von ABN AMRO gesichert. Mit dieser Finanzspritze plant das Unternehmen eine aggressive Expansionsstrategie durch Übernahmen und die Einführung von Fintech-Dienstleistungen, die mit größeren Zahlungsplattformen konkurrieren könnten.

Recharge bietet eine Vielzahl digitaler Gutscheine von Marken wie Apple, Google, Spotify, Xbox und PlayStation an und deckt damit verschiedene Verbraucherbedürfnisse ab. Zudem ermöglicht die Plattform grenzüberschreitende Geldüberweisungen, was ihr einen breiten Marktzugang verschafft.

Das Unternehmen verfügt bereits über solide finanzielle Reserven und verzeichnete 2024 ein Umsatzwachstum von 30 % im Vergleich zum Vorjahr. Das Ziel ist es, bis 2025 einen Umsatz von über 100 Millionen Euro zu erreichen. Die neue Finanzierung soll als Kriegskasse für strategische Übernahmen dienen.

Günther Vogelpoel, CEO von Recharge, betont die Chancen, die sich durch M&A-Aktivitäten ergeben: „Wir sehen die Möglichkeit, durch Übernahmen schneller zu wachsen und in anderen Märkten und Segmenten zu konsolidieren, insbesondere da diese Branche noch sehr jung ist.“

Der europäische Markt für Prepaid-Karten wuchs zwischen 2019 und 2023 mit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 7,6 %. Für den Zeitraum 2024 bis 2028 wird ein Wachstum von 9,1 % prognostiziert, was einem Anstieg von über 251 Milliarden US-Dollar im Jahr 2023 auf 395 Milliarden US-Dollar im Jahr 2028 entspricht.

Interessanterweise deutet der Antrag von Recharge auf eine E-Geld-Lizenz bei den niederländischen Behörden darauf hin, dass das Unternehmen plant, eine robustere Fintech-Plattform zu schaffen. Vogelpoel erklärt, dass Recharge sehr daran interessiert ist, in den Finanzdienstleistungsbereich vorzudringen: „Wir befinden uns im Antragsprozess für eine E-Geld-Lizenz in den Niederlanden, die uns eine Lizenz für Europa gewähren wird. Damit können wir unsere eigenen Finanzdienstleistungen starten.“

Vogelpoel betont auch die Bedeutung der Technologie in dieser nächsten Phase: „Wir sind ein profitables Unternehmen mit über 30 % Wachstum im Jahr 2024, was auch unsere Rentabilität gesteigert hat. Wir haben Geld in der Bank, um in unsere Plattform und Technologie zu investieren.“

Die Möglichkeit, größere Geldbeträge für Kunden zu halten, erscheint ebenfalls sinnvoll: „Wenn Sie eine Wallet als zentrales Produkt haben, können Sie andere Dienstleistungen daran anschließen, ebenso wie Zahlungen oder Karten, die Menschen für die Ausstellung virtueller Karten nutzen könnten.“

Die Aspekte Datenschutz und Sicherheit könnten Recharge einen Vorteil verschaffen, da Prepaid-Zahlungen oft mehr Privatsphäre bieten. Bas Janssen von ABN AMRO sieht großes Potenzial in der Wachstumsstrategie von Recharge, da das Unternehmen seine Reichweite im globalen Prepaid-Zahlungsbereich erweitert.

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Recharge plant Expansion im Prepaid-Zahlungsmarkt mit 45 Millionen Euro
Recharge plant Expansion im Prepaid-Zahlungsmarkt mit 45 Millionen Euro (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)

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