WASHINGTON / LONDON (IT BOLTWISE) – Die jüngsten US-Militärschläge auf mutmaßliche Drogenboote vor der Küste Venezuelas werfen erhebliche rechtliche Fragen auf. Während die Trump-Administration die Aktionen als Teil ihres Krieges gegen Drogenkartelle rechtfertigt, kritisieren Experten die Rechtmäßigkeit und warnen vor einer möglichen Eskalation der Spannungen in der Region.

Die jüngsten Militäraktionen der USA gegen Boote, die angeblich Drogen vor der Küste Venezuelas transportieren, haben eine hitzige Debatte über die rechtliche Grundlage solcher Maßnahmen entfacht. Seit dem 3. September wurden bei mehreren Angriffen insgesamt 21 Menschen getötet, was die Besorgnis über eine mögliche militärische Eskalation in der Region verstärkt. Präsident Donald Trump hat Drogenkartelle als unrechtmäßige Kombattanten erklärt und die USA in einen “nicht-internationalen bewaffneten Konflikt” mit ihnen verwickelt, wie die Regierung dem Kongress mitteilte.
Kritiker argumentieren jedoch, dass diese militärischen Aktionen möglicherweise gegen die US-Verfassung und internationales Recht verstoßen. Menschenrechtsorganisationen und Rechtsexperten bezeichnen die tödlichen Angriffe als “außergerichtliche Tötungen” und sehen darin eine Verletzung der Menschenrechte. Seit seinem Amtsantritt hat Trump mehrere Drogenkartelle, darunter das in Venezuela ansässige Tren de Aragua-Kartell, als “globale Terrororganisationen” eingestuft.
Die Trump-Administration hat Kriegsschiffe in die Karibik entsandt, um Boote zu bekämpfen, die angeblich in den Drogenhandel verwickelt sind, und den militärischen und politischen Druck auf Venezuelas Präsident Nicolas Maduro erhöht. Maduro hat die “US-Aggression” gegen sein Land verurteilt und erklärt, dass er bereit sei, im Falle eines US-Militärangriffs den Notstand auszurufen. Die USA haben mindestens acht Kriegsschiffe und ein U-Boot in die östliche Karibik entsandt, was die Spannungen weiter verschärft.
Rechtsexperten wie Salvador Santino Regilme von der Universität Leiden weisen darauf hin, dass die US-Behauptung, die Angriffe auf “Drogenschmuggler” in der Nähe Venezuelas seien Selbstverteidigung, rechtlich nicht haltbar sei. Drogenhandel, selbst wenn er transnational ist, stellt keinen “bewaffneten Angriff” im Sinne des Völkerrechts dar. Die Ausweitung des “Terroristen”-Labels zur Rechtfertigung militärischer Ziele birgt das Risiko, kriegsähnliche Reaktionen auf primär kriminelle und sozioökonomische Probleme zu normalisieren.

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