HANNOVER / LONDON (IT BOLTWISE) – Die geplante Schließung des Reemtsma-Werks in Langenhagen sorgt für Unruhe unter den 640 Beschäftigten. Das Mutterunternehmen Imperial Brands zieht sich zurück, was zu Verhandlungen über die Zukunft des Standorts führt. Die Gewerkschaft NGG kündigt Widerstand an.

Die Nachricht von der geplanten Schließung des Reemtsma-Werks in Langenhagen hat in der Region Hannover für Aufsehen gesorgt. Die 640 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Zigarettenfabrik wurden in einer Belegschaftsversammlung über die bevorstehenden Veränderungen informiert. Das Mutterunternehmen Imperial Brands plant, sich vom Standort zurückzuziehen, was zu Unsicherheiten über die Zukunft der Beschäftigten führt.
Ein Sprecher von Reemtsma erklärte, dass die Entscheidung das Ergebnis einer umfassenden Überprüfung des globalen Fertigungsnetzwerks sei. Die sinkende Nachfrage nach Tabakprodukten weltweit habe zu einer rückläufigen Produktionsmenge geführt, was die Auslastung des Werks in Langenhagen beeinträchtigte. Hohe Produktionskosten und eine unzureichende Auslastung machten den Standort unwirtschaftlich.
Rémi Guillon, Director Supply Chain Europe von Imperial Brands und Vorstandsmitglied von Reemtsma, bezeichnete die Entscheidung als “alternativlos”. Er lobte das Engagement der Belegschaft und versprach, alle Betroffenen bestmöglich zu unterstützen. Eine Konsultationsphase mit dem Betriebsrat soll umgehend beginnen, um die nächsten Schritte zu planen.
Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) hat bereits Widerstand gegen die Schließungspläne angekündigt. Lena Lange, Geschäftsführerin der NGG in der Region Hannover, betonte, dass der traditionsreiche Standort nicht einfach abgewickelt werden dürfe. Das Werk in Langenhagen ist das letzte seiner Art in Deutschland, und die Produktion soll laut NGG ins Ausland verlagert werden.
Das Reemtsma-Werk in Langenhagen existiert seit 1971 und ist ein bedeutender Teil des deutschen Tabakmarktes. Neben klassischen Fabrikzigaretten und Feinschnitttabak werden hier auch Tabaksticks für Tabakerhitzer produziert. Bekannte Marken wie JPS, Gauloises, West und Davidoff stammen aus dieser Fabrik. Trotz der Herausforderungen bleibt die Zukunft des Standorts ungewiss, während Verhandlungen über mögliche Verkäufe oder die endgültige Schließung laufen.

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