BERLIN / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – In deutschen Großstädten sind möblierte Wohnungen längst kein Nischenprodukt mehr. Sie dominieren das Angebot in vielen Vierteln und treiben die Preise nach oben. Die neue Bundesregierung plant nun, diese Praxis stärker zu regulieren.
Möblierte Wohnungen haben sich in den letzten Jahren von einer Nischenlösung für Pendler und Projektarbeiter zu einem dominierenden Geschäftsmodell in deutschen Großstädten entwickelt. Diese Entwicklung hat den Mietmarkt erheblich beeinflusst und die Preise in die Höhe getrieben. Besonders in Städten wie Frankfurt, wo fast jede zweite Wohnung möbliert ist, spüren Mieter den Preisdruck deutlich. Die Bundesregierung plant nun, dieser Entwicklung entgegenzuwirken und hat sich auf neue Regelungen geeinigt, die eine stärkere Kontrolle der Möblierungszuschläge vorsehen.
Ein wesentlicher Aspekt der geplanten Regulierung ist die Verpflichtung, Möblierungszuschläge im Mietvertrag transparent auszuweisen. Bisher konnten Vermieter diese Zuschläge ohne genaue Angabe der Höhe oder Begründung erheben, was es Mietern erschwerte, die tatsächliche Miethöhe zu überprüfen. Diese Intransparenz hat dazu geführt, dass möblierte Wohnungen oft deutlich teurer sind als unmöblierte. Laut einer Analyse von Empirica lag der Durchschnittspreis für möbliertes Wohnen im ersten Halbjahr 2024 bei 29,50 Euro pro Quadratmeter, was rund 60 % über der regulären Angebotsmiete in Neubauten liegt.
Die Nachfrage nach befristetem Wohnen ist real und speist sich aus verschiedenen Quellen wie Dienstreisen, Projektverträgen und der steigenden Zahl mobiler Arbeitskräfte. Für Geschäftsleute, Monteure oder Expats kann möbliertes Wohnen eine kostengünstigere Alternative zu Hotels darstellen. Doch was ursprünglich als Nischenlösung gedacht war, hat sich in vielen Städten zur dominierenden Angebotsform entwickelt, was reguläre Mieter vor Herausforderungen stellt. In Städten wie München und Frankfurt sinkt das Angebot klassischer Mietwohnungen im unteren und mittleren Preissegment kontinuierlich, während das Segment ‘möbliert auf Zeit’ boomt.
Die geplanten Änderungen könnten ein Geschäftsmodell ins Wanken bringen, das auf Intransparenz basiert. Für institutionelle Anbieter, die ganze Wohnblöcke möbliert vermieten, wäre dies ein empfindlicher Einschnitt. Private Vermieter, die gelegentlich möblierte Zimmer vermieten, dürften hingegen weniger betroffen sein. Der Verband ‘Haus & Grund’ warnt vor einer Überregulierung und sieht in der Möblierung einen legitimen Service für eine veränderte Lebensrealität. Dennoch sprechen die Zahlen eine andere Sprache: Während klassische Mietverträge stagnieren, steigt das Angebot möblierter Wohnungen kontinuierlich.
Die neue Bundesregierung plant, die Befristung von Mietverträgen nicht länger automatisch als Ausnahme von der Mietpreisbremse zuzulassen. Auch eine Begrenzung der Zuschläge auf objektiv nachvollziehbare Werte steht im Raum, ähnlich der bei Staffelmieten üblichen Orientierung an Möbelwert und Abnutzung. Diese Maßnahmen könnten dazu beitragen, den Mietmarkt zu stabilisieren und den Preisdruck zu mindern.
Die Diskussion um möblierte Wohnungen zeigt, wie komplex der Mietmarkt geworden ist und wie wichtig es ist, ein Gleichgewicht zwischen den Interessen von Mietern und Vermietern zu finden. Die geplanten Regelungen könnten ein Schritt in die richtige Richtung sein, um den Wohnungsmarkt transparenter und fairer zu gestalten.
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