BERLIN / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen in Deutschland hat ein Rekordhoch erreicht. Laut aktuellen Daten des Statistischen Bundesamtes stieg die Anzahl der Regelinsolvenzen im Juli 2025 um 13,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Experten machen rückläufige Exporte, sinkende Industrieproduktion und eine schwache Konjunktur für diese Entwicklung verantwortlich.

Die deutsche Wirtschaft steht vor einer ernsten Herausforderung: Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen hat den höchsten Stand seit zwölf Jahren erreicht. Diese Entwicklung ist ein Alarmsignal für den Wirtschaftsstandort Deutschland, wie die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) berichtet. Die neuesten Daten des Statistischen Bundesamtes zeigen, dass im Juli 2025 13,4 Prozent mehr Regelinsolvenzen beantragt wurden als im Vorjahresmonat.
Die Ursachen für diesen Anstieg sind vielfältig. Rückläufige Exporte, insbesondere in die USA, sinkende Industrieproduktion und eine schwache Konjunktur werden als Hauptgründe genannt. Volker Treier, Chefanalyst der DIHK, betont, dass diese Faktoren keine guten Nachrichten für die deutsche Wirtschaft sind. Der Dachverband der deutschen gewerblichen Wirtschaft prognostiziert für das laufende Jahr mehr als 22.000 insolvente Unternehmen, was im Durchschnitt etwa 60 Insolvenzen pro Tag bedeutet.
Externe Ereignisse wie Lieferkettenstörungen, Naturkatastrophen und geopolitische Krisen tragen ebenfalls zu den Insolvenzen bei. Christoph Niering, Vorsitzender des Berufsverbandes der Insolvenzverwalter und Sachwalter, beschreibt die Situation als ein multifaktorielles Phänomen. Er weist darauf hin, dass überbordende Bürokratie hingegen kein Hauptfaktor für die Insolvenzen sei.
Die Auswirkungen dieser Insolvenzen sind weitreichend. Allein im vergangenen Jahr wurden 185.000 Beschäftigte Opfer von Firmenpleiten. Sahra Wagenknecht, Vorsitzende der BSW, spricht von einem traurigen Rekord und beschreibt die Situation als eine ‘Merzession’, eine Mischung aus steigenden Staatsschulden, schrumpfender Wirtschaft und wachsender Arbeitslosigkeit. Janine Wissler von Die Linke fordert eine Umverteilungspolitik, um die Mehrheit der Bevölkerung finanziell zu entlasten.
Um die Situation zu verbessern, betont Stefan Körzell vom DGB die Notwendigkeit gezielter Investitionen in Infrastruktur und Digitalisierung. Auch Förderprogramme zur sozialökologischen Modernisierung der Wirtschaft sollten mehr Investitions- und Planungssicherheit bieten. Ein echter Industriestrompreis könnte helfen, eine akute Deindustrialisierung zu stoppen. Doch eine Trendwende scheint derzeit nicht in Sicht, und die Insolvenzwelle könnte weitergehen.

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