LONDON (IT BOLTWISE) – Eine neue Studie zeigt, dass romantische Trennungen bei jungen Erwachsenen ähnliche Gehirnaktivitäten wie traumatische Erlebnisse auslösen können. Diese Erkenntnisse werfen ein neues Licht auf die emotionale Verarbeitung von Beziehungsenden in einer entscheidenden Lebensphase.
Romantische Beziehungen spielen eine zentrale Rolle im Leben junger Erwachsener, die sich in einer Phase der Identitätsfindung und emotionalen Entwicklung befinden. In dieser Lebensphase erleben viele ihre ersten ernsthaften, langfristigen Partnerschaften, die emotionale Unterstützung, Intimität und Stabilität bieten können. Doch ebenso häufig sind Trennungen, die oft mit intensiven emotionalen Schmerzen, Trauer und einem Verlust des Selbstwertgefühls einhergehen.
Eine aktuelle Studie, veröffentlicht im Journal of Affective Disorders, untersuchte die Gehirnaktivität von jungen Erwachsenen, die eine Trennung als traumatisches Ereignis wahrnahmen. Die Forscher fanden heraus, dass bei diesen Personen eine erhöhte Reaktivität im Hippocampus und in der Amygdala auftrat, wenn sie mit Bildern konfrontiert wurden, die mit ihrer Trennung in Verbindung standen, einschließlich Fotos ihres ehemaligen Partners.
Die Studie umfasste 94 Teilnehmer im Alter von 18 bis 25 Jahren, die Symptome von posttraumatischem Stress (PTSS) berichteten. Die Teilnehmer wurden in drei Gruppen unterteilt: diejenigen, die eine romantische Trennung als ihr traumatischstes Erlebnis angaben, solche, die einen physischen oder sexuellen Übergriff erlebt hatten, und eine Gruppe, die ein anderes stressiges Ereignis erlebte, das nicht den DSM-5-Kriterien für ein Trauma entsprach.
Während der fMRT-Scans wurden den Teilnehmern neutrale, positive und traumabezogene Bilder gezeigt. Die Ergebnisse zeigten, dass diejenigen, die eine Trennung erlebt hatten, eine vergleichbare Aktivierung in den Gehirnregionen zeigten wie diejenigen, die Bilder von physischen oder sexuellen Übergriffen sahen. Dies deutet darauf hin, dass romantische Trennungen bei jungen Erwachsenen als potenziell traumatische Ereignisse betrachtet werden sollten.
Interessanterweise beeinflussten individuelle Unterschiede die Gehirnreaktionen. In der Gruppe derjenigen, die eine Trennung erlebt hatten, war eine stärkere Aktivierung des Hippocampus und der Amygdala mit dem Gefühl des Verrats oder der Tatsache verbunden, dass sie die Trennung nicht initiiert hatten. Auch der Bindungsstil, Vernachlässigung in der Kindheit und die sexuelle Orientierung spielten eine Rolle bei den Unterschieden in der Gehirnaktivierung.
Diese Erkenntnisse könnten weitreichende Implikationen für das Verständnis der emotionalen Verarbeitung von Trennungen und die Unterstützung junger Erwachsener in dieser herausfordernden Lebensphase haben. Die Studie hebt hervor, dass die Umstände der Trennung und die Qualität der Beziehung entscheidende Faktoren für die psychologische Verarbeitung sind.
Obwohl die Studie auf einer relativ kleinen Gruppe von jungen Erwachsenen basiert, bietet sie wertvolle Einblicke in die neuronalen Mechanismen, die bei der Verarbeitung von Trennungen eine Rolle spielen. Weitere Forschung könnte helfen, diese Erkenntnisse auf andere demografische Gruppen zu übertragen und spezifische Unterstützungsstrategien zu entwickeln.
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