MONTE CARLO / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Rückversicherungsbranche sieht sich mit sinkenden Preisen konfrontiert, obwohl die Marktbedingungen weiterhin stabil bleiben. Experten erwarten, dass Unternehmen wie Munich Re und Swiss Re geringere Renditen erzielen werden. Trotz der Herausforderungen bleibt das Interesse an Katastrophenanleihen hoch.

Die Rückversicherungsbranche steht vor einer herausfordernden Phase, in der sinkende Preise die Renditen der großen Anbieter wie Munich Re, Swiss Re und Hannover Rück beeinflussen könnten. Experten von Standard & Poor’s, darunter Analyst Johannes Bender, prognostizieren, dass die Branche trotz der Preissenkungen weiterhin von einem stabilen Marktumfeld profitieren wird. Dies ist besonders bemerkenswert angesichts der jüngsten Naturkatastrophen wie den verheerenden Waldbränden in Kalifornien.
Das jährliche Branchentreffen in Monte Carlo, das am kommenden Samstag beginnt, wird eine entscheidende Rolle bei der Festlegung der Konditionen für die Vertragserneuerungen im Schaden- und Unfallgeschäft spielen. Die Rückversicherer müssen sich auf Abschläge einstellen, nachdem sie in den vergangenen Jahren von Spitzenpreisen profitiert haben. Munich Re und Hannover Rück meldeten bereits Preisrückgänge von durchschnittlich ein bis zwei Prozent, wenn man Inflation und veränderte Risiken berücksichtigt.
Besonders betroffen sind Verträge mit kurzer Laufzeit, wie die Feuerversicherung, bei denen die Prämien um etwa fünf Prozent sinken könnten. Dennoch bleiben die Anbieter bei längerfristigen Verträgen diszipliniert, was darauf hindeutet, dass die Branche auch im kommenden Jahr ihre Kapitalkosten decken kann. Die kombinierte Schaden-Kosten-Quote, die die Effizienz der Unternehmen misst, wird sich voraussichtlich von 86,5 Prozent im Jahr 2024 auf 88 Prozent im laufenden Jahr verschlechtern und könnte bis 2026 auf 90 Prozent steigen.
Ein Lichtblick für die Branche ist das anhaltende Interesse an Katastrophenanleihen. Diese bieten Investoren die Möglichkeit, in Naturkatastrophenrisiken zu investieren, ohne dass diese mit dem Kapitalmarkt korrelieren. Die Ausfallraten sind gering, und die Renditen attraktiv, was sie zu einer beliebten Anlageform macht. Vom gesamten Rückversicherungskapital von 720 Milliarden Dollar entfallen 115 Milliarden auf alternatives Kapital wie Katastrophenanleihen.
Die Aktien der großen Rückversicherer reagieren bereits auf die Entwicklungen: Die Munich Re-Aktie fiel im XETRA-Handel um 1,29 Prozent, während die Papiere von Hannover Rück ebenfalls um 1,29 Prozent nachgaben. Die Swiss Re-Aktie sank im SIX-Handel um 0,67 Prozent. Diese Kursbewegungen spiegeln die Unsicherheiten wider, mit denen die Branche derzeit konfrontiert ist.

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