SEC plant Umstellung auf halbjährliche Berichterstattung

WASHINGTON / LONDON (IT BOLTWISE) – Die US-amerikanische Börsenaufsichtsbehörde SEC plant eine grundlegende Reform der Offenlegungsregeln für börsennotierte Unternehmen. Ziel ist es, von vierteljährlichen auf halbjährliche Berichte umzustellen. Diese Änderung könnte erhebliche Auswirkungen auf die Transparenz und die Informationsbeschaffung von Investoren haben.

Die US-amerikanische Börsenaufsichtsbehörde SEC hat angekündigt, die Offenlegungsregeln für börsennotierte Unternehmen grundlegend zu überarbeiten. Diese Reform zielt darauf ab, die Berichterstattung von vierteljährlichen auf halbjährliche Intervalle umzustellen. Diese Entscheidung folgt einer Anregung von Präsident Donald Trump, der bereits in der Vergangenheit eine solche Umstellung vorgeschlagen hatte. Die SEC-Vorsitzenden argumentieren, dass die derzeitigen vierteljährlichen Berichte den Fokus zu sehr auf kurzfristige Gewinne legen und damit die langfristige Unternehmensstrategie beeinträchtigen könnten.

Paul Atkins, ein langjähriger Kritiker der umfangreichen Offenlegungsanforderungen, betont, dass die hohen Kosten der Einhaltung dieser Regeln ein wesentlicher Grund dafür sind, warum viele Unternehmen privat bleiben. Er argumentiert, dass Investoren oft mehr aus Gewinnbesprechungen als aus den quartalsweisen Berichten erfahren. Zudem plant Atkins, die Berichterstattung zu Vorstandsgehältern zu reduzieren und andere Offenlegungen, wie jene zu Konfliktmineralen, möglicherweise einzuschränken oder abzuschaffen.

Die Umstellung auf halbjährliche Berichte könnte jedoch auch die Transparenz mindern und die Marktunsicherheit erhöhen, wie Andrew Jones vom Conference Board warnt. In Ländern wie Frankreich, dem Vereinigten Königreich und Australien sind halbjährliche Berichte bereits Standard, während viele andere Volkswirtschaften an vierteljährlichen Berichten festhalten. Diese unterschiedlichen Ansätze zeigen, dass es keine einheitliche Lösung gibt, die für alle Märkte gleichermaßen geeignet ist.

Die Diskussion um die Reform der Offenlegungsregeln ist nicht neu. Bereits 2019 hatte der damalige SEC-Vorsitzende Jay Clayton die Möglichkeit einer Umstellung diskutiert, doch die Pläne verliefen im Sande. Die aktuellen Vorschläge könnten jedoch durch die Unterstützung von Präsident Trump neuen Schwung erhalten. Die SEC steht nun vor der Herausforderung, einen Kompromiss zu finden, der sowohl die Interessen der Investoren als auch die der Unternehmen berücksichtigt.

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