FRANKFURT / LONDON (IT BOLTWISE) – Der deutsche Venture Capital-Markt zeigt im ersten Halbjahr 2025 eine bemerkenswerte Entwicklung. Trotz der anhaltenden Unsicherheiten in der globalen Wirtschaft und den Herausforderungen bei Börsengängen, wie dem gescheiterten IPO von Autodoc, bleibt der Innovationsmotor in Deutschland stark. Besonders im Bereich der Künstlichen Intelligenz und Klimatechnologien sind Startups weiterhin aktiv und ziehen das Interesse von Investoren auf sich.
Der deutsche Venture Capital-Markt hat im ersten Halbjahr 2025 eine stabile Entwicklung gezeigt, die von einer leichten positiven Tendenz geprägt ist. Ein herausragendes Ereignis war der Exit von Sevdesk, einem Buchhaltungs-Startup aus Offenbach, das vom französischen Softwareunternehmen Cegid übernommen wurde. Dieser Deal markierte einen der größten deutschen Startup-Exits der letzten Jahre und sendete ein positives Signal an den Markt. Gleichzeitig zeigt der gescheiterte Börsengang von Autodoc, dass der Markt weiterhin angespannt ist und IPOs derzeit wenig attraktiv sind.
Investoren agieren im aktuellen Marktumfeld zunehmend selektiver. Die Dealvolumina pro Asset sind im ersten Halbjahr 2025 gestiegen, mit elf Mega-Deals über 100 Millionen Euro bis Ende Juni. Dies stellt einen beachtlichen Anstieg im Vergleich zum Vorjahr dar. Insgesamt wurden in Deutschland fast 4,6 Milliarden Euro Risikokapital investiert, was einer Zunahme von 34% im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Trotz dieser Zunahme gibt es nur 7% mehr Finanzierungsabschlüsse, was auf die selektive Vorgehensweise der Investoren hinweist.
Besonders im Bereich der Künstlichen Intelligenz beobachten wir weiterhin hohe Preisniveaus. Auch wenn konkrete Erfahrungswerte aus realisierten Exits noch fehlen, wird viel Fantasie in die Bewertungen eingepreist. Dies zeigt, dass Investoren bereit sind, in zukunftsträchtige Technologien zu investieren, auch wenn die Risiken höher sind. Der Bereich der Klimatechnologien zieht ebenfalls verstärkt Investitionen an, da nachhaltige Geschäftsmodelle immer mehr in den Fokus rücken.
Die Fundraising-Situation für Venture Capital bleibt herausfordernd, hat sich jedoch leicht erholt. Ein wesentlicher Faktor ist der anhaltende Mangel an Exits, der die Rückflüsse aus bestehenden Fonds hemmt. Der Secondary Markt gewinnt an Bedeutung, sowohl bei direkten Beteiligungen in Startups als auch durch indirekte Beteiligungen an Fonds. Dieser Trend wird voraussichtlich anhalten, da der Exit-Überhang weiterhin besteht.
Mit Blick auf die Zukunft des Venture Capital-Marktes in Deutschland sehe ich großes Potenzial im Deep Tech Bereich, insbesondere bei AI- und Space Tech-Lösungen. Unternehmen wie Isar Aerospace, das sich auf die Entwicklung von Trägerraketen spezialisiert hat, zeigen, dass es in diesen Bereichen erhebliche Wachstumschancen gibt. Auch Defense Tech gewinnt aufgrund der weltpolitischen Lage an Bedeutung, wie die Bewertung des Rüstungs-Startups Helsing zeigt.
Unternehmen in traditionelleren oder stark regulierten Branchen stehen vor wachsenden Herausforderungen. Eine gezielte Corporate Venturing-Strategie kann helfen, Geschäftsmodelle für die Zukunft neu aufzustellen. Die öffentlichen Maßnahmen aus dem Zukunftsfonds bieten hierfür Unterstützung, insbesondere durch Initiativen wie den HTGF Opportunity Fund und das KfW Capital Co-Investment Programm.

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