OFFENBURG / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Ein bemerkenswerter Deal in der deutschen Startup-Szene hat kürzlich für Aufsehen gesorgt: Das Offenburger Unternehmen Sevdesk wurde für knapp 400 Millionen Euro vom französischen Softwareanbieter Cegid übernommen. Dieser Mega-Exit zeigt, dass auch abseits der großen Metropolen bedeutende Erfolge möglich sind.

Die Übernahme von Sevdesk durch Cegid markiert einen der größten Exits in der deutschen Startup-Szene der letzten Jahre. Das Unternehmen, das sich auf cloudbasierte Buchhaltungssoftware für kleine und mittlere Unternehmen spezialisiert hat, wurde 2013 von Marco Reinbold und Fabian Silberer gegründet. Beide Gründer stammen aus der Region um Offenburg und haben sich an der Dualen Hochschule Karlsruhe kennengelernt. Ihr Ziel war es, die Buchhaltung zu digitalisieren und zu vereinfachen.

Sevdesk hat sich seit seiner Gründung zu einer Plattform mit 130.000 Kunden entwickelt, die monatlich im Schnitt 20 Euro für die Nutzung zahlen. Das Geschäftsmodell ist einfach und profitabel, was den Erfolg des Unternehmens maßgeblich mitbestimmt hat. Im Gegensatz zu vielen anderen Startups, die mit großen Finanzierungsrunden und lauter Kommunikation um Aufmerksamkeit buhlen, hat Sevdesk stets auf eine zurückhaltende Strategie gesetzt.

Der Verkauf an Cegid verlief erstaunlich leise, obwohl der Deal mit 400 Millionen Euro eine beachtliche Größenordnung erreichte. Die Gründer hielten zum Zeitpunkt des Verkaufs noch knapp 40 Prozent der Anteile, was ihnen über 100 Millionen Euro einbrachte. Auch Oliver Samwer, Gründer von Rocket Internet, war mit 15 Prozent beteiligt und profitierte von der Übernahme.

Für Cegid ist der Kauf von Sevdesk ein strategischer Schritt, um den Eintritt in den regulierten deutschen Markt zu erleichtern. Die Übernahme ermöglicht es Cegid, seine Präsenz in der DACH-Region auszubauen und den Fokus auf cloudbasierte Business-Management-Software für Mikro- und KMU-Unternehmen zu verstärken. Alle 230 Mitarbeiter von Sevdesk sollen übernommen werden, und die Standorte in Offenburg und Berlin bleiben bestehen.

Der Zeitpunkt des Verkaufs hätte kaum besser sein können. Die geplante Einführung der E-Rechnung bis 2028 zwingt Unternehmen in Deutschland zur Digitalisierung, und der Markt für cloudbasierte IT-Anwendungen wächst stetig. Sevdesk richtet sich mit seinem Angebot vor allem an kleine Betriebe, Freiberufler und Handwerker, für die Buchhaltung oft noch mit Papier und Frust verbunden ist.

Der Verkaufsprozess war hart umkämpft, und bis kurz vor Weihnachten rangen mehrere Bieter um den Zuschlag. Letztlich setzte sich Cegid durch, nicht nur wegen des Preises, sondern auch wegen der langfristigen Strategie, das Unternehmen zu führen und nicht zu zerschlagen. Diese Übernahme zeigt, dass solide Arbeit und ein bodenständiger Ansatz auch in der deutschen Startup-Szene zum Erfolg führen können.

Die Geschichte von Sevdesk ist ein Fingerzeig an die Branche: Man muss nicht in Berlin sitzen, um erfolgreich zu sein. Der leise Exit von Sevdesk könnte als Blaupause für andere Unternehmen dienen, die auf Substanz statt auf Show setzen. Marco Reinbold, einer der Gründer, denkt bereits über den nächsten Aufbau nach, was typisch für den badischen Pragmatismus ist.

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Sevdesk: Der stille Milliarden-Exit aus dem Schwarzwald
Sevdesk: Der stille Milliarden-Exit aus dem Schwarzwald (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



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