BERLIN / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Einführung des Solarspitzen-Gesetzes hat weitreichende Auswirkungen auf die Betreiber von Photovoltaik-Anlagen in Deutschland. Mit neuen Regelungen, die insbesondere die Einspeisevergütung betreffen, steht die Branche vor Herausforderungen und Chancen zugleich.
Die jüngsten Änderungen durch das Solarspitzen-Gesetz haben die Betreiber von Photovoltaik-Anlagen in Deutschland in Aufruhr versetzt. Insbesondere die Anpassung der Einspeisevergütung in Zeiten negativer Strompreise sorgt für Diskussionen. Während die Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie (DGS) betont, dass die Wirtschaftlichkeit neuer Anlagen nicht gefährdet sei, sehen sich viele Betreiber mit Unsicherheiten konfrontiert.
Ein zentraler Aspekt des Gesetzes ist die Regelung, dass in Zeiten negativer Strompreise keine Einspeisevergütung gezahlt wird. Diese ausgefallenen Stunden werden jedoch an die Förderzeit angehängt, sofern ein intelligentes Messsystem vorhanden ist. Dies bedeutet, dass unvergütete Viertelstunden nach Ende der regulären 20-Jahres-Förderperiode in ein sogenanntes ‘Volllastviertelstunden’-Konto überführt werden, aus dem sich zusätzliche Fördermonate ergeben können.
Um die Auswirkungen dieser Neuregelungen besser nachvollziehen zu können, hat Lennart Wittstock einen speziellen Rechner entwickelt. Dieser Solarspitzengesetz-Rechner ermöglicht es Betreibern, die finanziellen Konsequenzen für ihre spezifische Anlage zu modellieren. Der Rechner berücksichtigt dabei die Viertelstundenprofile von Stromerzeugung und -verbrauch sowie das Einspeiseprofil in Verbindung mit den Strompreisen der Jahre 2023 und 2024.
Ein Vorteil dieses Tools ist die präzise Intervall-Analyse, die es ermöglicht, das eigene Lastprofil als CSV-Datei hochzuladen. Dies führt zu einer individuellen und realitätsnahen Berechnung. Zudem wird die Degradation der Module über die Zeit berücksichtigt, was zu geringeren Erträgen führen kann. Eine individuelle Abzinsungsrate zur Bewertung künftiger Cashflows kann ebenfalls festgelegt werden.
Dennoch sind die Ergebnisse des Solarspitzen-Rechners nur als Näherungswerte zu verstehen. Die zukünftige Entwicklung der Strompreise und das Auftreten negativer Preisstunden sind schwer vorhersehbar. Zudem basieren die genutzten Photovoltaik-Erzeugungsdaten auf Mittelwerten von 2015 bis 2020, was zu einem Mismatch mit den Strompreisdaten von 2023 und 2024 führen kann.
Wittstock plant bereits Weiterentwicklungen des Rechners. So sollen bald echte Day-Ahead-Strompreise aus dem ersten Halbjahr 2025 in die Modellierung einfließen. Auch die Integration von Batteriespeicher-Simulationen ist geplant. Die Berechnung der geänderten Amortisationszeit sowie die Analyse des freiwilligen Wechsels in das neue Vergütungsmodell sollen ebenfalls bald verfügbar sein.
Die Einführung des Solarspitzen-Gesetzes zeigt, wie dynamisch sich der Energiemarkt entwickelt und welche Herausforderungen und Chancen sich daraus für die Betreiber von Photovoltaik-Anlagen ergeben. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Regelungen langfristig auf die Wirtschaftlichkeit und die Akzeptanz von Solarenergie in Deutschland auswirken werden.
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