MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die steigenden Sozialabgaben in Deutschland sorgen für erhebliche Unruhe in der Wirtschaft. Arbeitgeber und führende Ökonomen warnen vor einer drohenden Belastungswelle, die sowohl Arbeitnehmer als auch Unternehmen treffen könnte. Ohne tiefgreifende Reformen könnte der Sozialstaat zur größten finanziellen Bedrohung für den deutschen Arbeitsmarkt werden.

Die Diskussion um die steigenden Sozialabgaben in Deutschland hat in den letzten Monaten an Intensität gewonnen. Arbeitgeberverbände und führende Ökonomen schlagen Alarm und fordern dringende Reformen, um die drohende Belastungswelle abzuwenden. Bereits jetzt zahlen Arbeitnehmer und Arbeitgeber gemeinsam 42 Prozent ihres Lohns in die Sozialkassen, und ohne Gegenmaßnahmen könnte dieser Satz bis 2040 auf knapp 50 Prozent steigen.
Ein Haupttreiber dieser Entwicklung sind die explodierenden Kosten der Renten-, Kranken- und Pflegeversicherung. Besonders die Pflegeversicherung steht unter enormem Druck, da die geburtenstarke Babyboomer-Generation in Rente geht. Seit 2014 haben sich die Ausgaben der Pflegeversicherung verdoppelt, und trotz mehrfacher Beitragserhöhungen reichen die Mittel nicht aus.
Führende Ökonomen fordern deshalb eine radikale Kurskorrektur. Eine Expertenkommission unter der Leitung von Martin Werding hat konkrete Vorschläge erarbeitet, darunter die Abschaffung der “Rente mit 63” und die Einführung einer verpflichtenden kapitalgedeckten Vorsorge. Diese Maßnahmen könnten das Umlageverfahren langfristig entlasten.
Friedrich Merz, CDU-Chef, hatte im Wahlkampf versprochen, den Beitragssatz langfristig wieder Richtung 40 Prozent zu senken. Doch nach seiner Kehrtwende in der Schuldenpolitik wächst die Sorge, dass er auch in der Sozialpolitik einknickt. Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger fordert daher eine klare Verpflichtung im Koalitionsvertrag, um die Sozialbeiträge zu begrenzen.
Die SPD hingegen verfolgt eine andere Agenda und plant, die Rentenbeiträge nicht zu deckeln, sondern Mehrausgaben zu finanzieren. Dies könnte die demografischen Kosten fast vollständig auf die junge Generation abwälzen. Verfassungsrechtler warnen, dass der Sozialstaat ohne Reformen in eine gefährliche finanzielle Schieflage geraten könnte.
Die versteckten Schulden in den Renten-, Pflege- und Krankenversicherungen belaufen sich laut Wissenschaftlichem Dienst des Bundestags auf bis zu 7,5 Billionen Euro. Ohne Reformen wird der Beitragssatz weiter steigen, und der steuerfinanzierte Bundeszuschuss in die Sozialkassen müsste sich verdoppeln. Die Finanzkraft des Staatshaushalts reicht nicht aus, um die Systeme in ihrer heutigen Form zu erhalten.

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