BERLIN / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen in Deutschland hat einen neuen Höchststand erreicht, der seit 2015 nicht mehr gesehen wurde. Diese Entwicklung wirft ein Schlaglicht auf die Herausforderungen, mit denen deutsche Unternehmen derzeit konfrontiert sind.
Die wirtschaftliche Lage in Deutschland zeigt sich derzeit angespannt, da die Zahl der Unternehmensinsolvenzen einen neuen Höchststand erreicht hat. Laut vorläufigen Zahlen des Statistischen Bundesamtes stieg die Zahl der Regelinsolvenzen im Juni um 2,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Diese Entwicklung folgt auf einen kurzen Rückgang im Mai, der den ersten jahresbezogenen Rückgang seit März 2023 darstellte. Die Gründe für diesen Anstieg sind vielfältig und umfassen sowohl externe als auch interne Faktoren.
Ein wesentlicher Treiber dieser Entwicklung sind die steigenden Energiepreise, die viele Unternehmen stark belasten. Diese Kostensteigerungen kommen zu einer Zeit, in der die Konsumnachfrage sinkt, was den Druck auf die Unternehmen weiter erhöht. Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen haben sich durch das Auslaufen der pandemiebedingten staatlichen Unterstützung zusätzlich verschärft, was viele Unternehmen in eine prekäre Lage bringt.
Die Wirtschaftsauskunftei Creditreform prognostiziert für das erste Halbjahr 2023 insgesamt 11.900 Insolvenzen, was einem Anstieg von 9,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht. Diese Zahlen markieren den höchsten Stand seit 2015, als im gleichen Zeitraum 11.530 Insolvenzen verzeichnet wurden. Diese Entwicklung zeigt, dass viele Unternehmen trotz der wirtschaftlichen Erholung nach der Pandemie weiterhin mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert sind.
Interessanterweise zeigt ein Blick auf die April-Zahlen des Bundesamts, dass die Summe der Gläubigerforderungen von 11,4 Milliarden Euro auf 2,5 Milliarden Euro gesunken ist. Dies deutet darauf hin, dass es sich bei den Insolvenzen vermehrt um kleinere Unternehmen handelt. Volker Treier, Chef-Volkswirt der Industrie- und Handelskammer, betont die Notwendigkeit von Entlastungsmaßnahmen, um die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands zu sichern.
Der Vorsitzende des Insolvenzverwalterverbandes, Christoph Niering, weist darauf hin, dass Insolvenzen in wirtschaftlichen Umbruchzeiten nicht ungewöhnlich sind und sogar als Teil eines notwendigen Erneuerungsprozesses betrachtet werden können. Er warnt jedoch, dass staatliche Programme zur Unterstützung der Unternehmen oft erst verzögert wirken und die Unternehmen in der Zwischenzeit auf sich allein gestellt sind.
Die aktuellen Entwicklungen werfen auch ein Licht auf die strukturellen Probleme, mit denen die deutsche Wirtschaft konfrontiert ist. Bürokratiekosten und regulatorische Hürden werden oft als Hindernisse für die Wettbewerbsfähigkeit genannt. Die schnelle Umsetzung des Investitionssofortprogramms des Bundes könnte hier Abhilfe schaffen und die Unternehmen entlasten.
Insgesamt zeigt sich, dass die wirtschaftlichen Herausforderungen in Deutschland vielschichtig sind und eine umfassende Strategie erfordern, um die Wettbewerbsfähigkeit langfristig zu sichern. Die steigende Zahl der Insolvenzen ist ein deutliches Zeichen dafür, dass Handlungsbedarf besteht, um die wirtschaftliche Stabilität zu gewährleisten.
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