MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die geplante dauerhafte Senkung der Mehrwertsteuer für die Gastronomie sorgt für hitzige Debatten. Während die Maßnahme als Unterstützung für die Branche verkauft wird, werfen Kritiker der Politik vor, vor allem großen Fast-Food-Ketten wie McDonald’s ein milliardenschweres Geschenk zu machen.

Die Diskussion um die geplante Mehrwertsteuersenkung für die Gastronomie hat in Deutschland an Fahrt aufgenommen. Kritiker argumentieren, dass die Maßnahme vor allem großen Fast-Food-Ketten zugutekommt, während kleine Betriebe kaum profitieren. Die Verbraucherorganisation Foodwatch hat berechnet, dass McDonald’s allein durch die Steuererleichterung jährlich 142 Millionen Euro sparen könnte. Diese Zahl verdeutlicht die ungleiche Verteilung der Entlastungen innerhalb der Branche.
Seit dem Ende der Pandemie fordert die Gastronomie eine dauerhafte Senkung der Mehrwertsteuer auf Speisen. Die aktuelle Regelung sieht einen ermäßigten Steuersatz von sieben Prozent für Mitnahmegerichte vor, der nun auch für den Verzehr vor Ort gelten soll. Dies würde laut Foodwatch zu einer jährlichen Entlastung von rund fünf Milliarden Euro führen, von denen ein erheblicher Teil an große Ketten fließt.
Die Frage, warum die Entlastung pauschal für die gesamte Branche gilt, anstatt gezielt diejenigen zu unterstützen, die am stärksten unter hohen Kosten leiden, bleibt unbeantwortet. Kritiker bemängeln, dass die Maßnahme ein Milliardengeschenk ohne Zielgenauigkeit darstellt. Die CDU weist Vorwürfe zurück, dass Spenden und Sponsoring Einfluss auf politische Entscheidungen hätten, doch die Verbindungen zwischen Politik und Systemgastronomie werfen Fragen auf.
Foodwatch schlägt vor, den ermäßigten Steuersatz nur für kleine oder mittelständische Betriebe anzuwenden oder gezielt pflanzenbasierte Angebote zu fördern. Dies würde die Milliarden gezielter einsetzen und gleichzeitig Nachhaltigkeitsziele unterstützen. Doch bislang gibt es kein politisches Momentum für eine solche Differenzierung.
Das Institut der deutschen Wirtschaft schätzt die Steuerausfälle in den kommenden zwölf Jahren auf bis zu 48 Milliarden Euro. Diese Summe entspricht fast einem Zehntel des geplanten Schuldenpakets der Großen Koalition für Infrastrukturinvestitionen. Kritiker warnen, dass das Geld an anderer Stelle fehlt, etwa für Schulen oder gezielte Klimainvestitionen.
Die langfristigen Folgen der Steuererleichterung sind unklar. Branchenvertreter räumen ein, dass die Steuerersparnis selten vollständig an Kunden weitergegeben wird und oft in den Unternehmensgewinn fließt. Die Debatte zeigt, dass eine differenzierte Lösung notwendig wäre, um die Entlastungen zielgerichtet und nachhaltig zu gestalten.

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