Subjektive kognitive Beeinträchtigungen beeinflussen soziale Genesung bei Depressionen

PEKING / LONDON (IT BOLTWISE) – Eine neue Studie aus China beleuchtet die entscheidende Rolle subjektiver kognitiver Beeinträchtigungen bei der sozialen Genesung von Patienten mit Major Depression.

Eine aktuelle Studie aus China hat gezeigt, dass subjektive kognitive Beeinträchtigungen eng mit der Schwere der depressiven Symptome bei Patienten mit Major Depression verbunden sind. Diese Beeinträchtigungen beeinflussen maßgeblich die soziale Genesung, wobei Verbesserungen in der subjektiven kognitiven Funktion einen größeren Einfluss auf die Genesung haben als die Verbesserung der depressiven Symptome.

Major Depression, gekennzeichnet durch anhaltende Traurigkeit und Verlust des Interesses an zuvor geschätzten Aktivitäten, beeinträchtigt das Denken, Fühlen und Verhalten der Betroffenen erheblich. Neben emotionalen Symptomen leiden viele Patienten auch unter kognitiven Beeinträchtigungen wie Konzentrationsschwierigkeiten und Vergesslichkeit, die auch nach der Verbesserung der Stimmungssymptome anhalten können.

Die Forscher um Jingjing Zhou untersuchten die Beziehung zwischen subjektiver und objektiver kognitiver Funktion sowie emotionalen Symptomen bei depressiven Patienten. Sie vermuteten, dass kognitive und emotionale Symptome zumindest teilweise unabhängig voneinander sind und dass subjektive und objektive kognitive Schwierigkeiten unterschiedliche Auswirkungen auf das tägliche Leben der Patienten haben.

Die Studie analysierte Daten aus der Prospective Cohort Study of Depression in China (PROUD), die zwischen Juni 2022 und Juni 2024 von 1.376 Patienten in 18 Krankenhäusern in China erhoben wurden. Die Teilnehmer erhielten eine Antidepressiva-Monotherapie und wurden über einen Zeitraum von 8 Wochen beobachtet, mit zusätzlichen Nachuntersuchungen 52 Wochen nach Beginn der Behandlung.

Die Ergebnisse zeigten, dass sowohl depressive Symptome als auch die kognitive Funktion in den ersten 8 Wochen der Behandlung signifikant verbessert wurden. Subjektive kognitive Beschwerden zu Beginn der Studie sagten die Schwere der depressiven Symptome in Woche 8 voraus, und in geringerem Maße war auch das Gegenteil der Fall. Diese wechselseitige Beziehung wurde sowohl für depressive als auch für Angstsymptome beobachtet.

Bei der Untersuchung der sozialen Genesung stellten die Forscher fest, dass diese sowohl von der Verbesserung der Stimmung als auch von der Verbesserung der subjektiven Kognition beeinflusst wurde. Veränderungen in der subjektiven kognitiven Funktion waren jedoch stärker mit der sozialen Genesung verbunden als Veränderungen in den depressiven Symptomen.

Die Studie unterstreicht die Bedeutung der Behandlung subjektiver kognitiver Defizite bei der Genesung von Major Depression. Die Autoren betonen die Notwendigkeit gezielter Interventionen, um diese Defizite anzugehen, auch wenn die Studie keine endgültigen kausalen Schlussfolgerungen zulässt.

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