LONDON (IT BOLTWISE) – Der britische Supreme Court hat kürzlich eine Entscheidung getroffen, die weitreichende Folgen für die Autofinanzierungsbranche und Millionen von Autofahrern haben könnte. Im Mittelpunkt steht die Frage, ob versteckte Provisionen, die Autohändler von Finanzunternehmen erhalten haben, als unrechtmäßig einzustufen sind.
Der britische Supreme Court hat eine Entscheidung getroffen, die die Autofinanzierungsbranche erschüttern könnte. Im Zentrum der Diskussion steht die Praxis, dass Autohändler von Finanzunternehmen Provisionen erhalten, die den Kunden nicht offengelegt wurden. Diese Praxis könnte nun als unrechtmäßig eingestuft werden, was potenziell zu Entschädigungsansprüchen in Milliardenhöhe führen könnte.
Die Entscheidung des Gerichts basiert auf mehreren Testfällen, darunter der von Marcus Johnson, der 2017 ein Auto kaufte, ohne über die gezahlte Provision informiert zu sein. Die Richter argumentieren, dass diese Provisionen als Bestechung im Sinne des Common Law angesehen werden könnten, da sie den Interessen der Kunden zuwiderlaufen.
Die Finanzaufsichtsbehörde FCA hat bereits Maßnahmen ergriffen, um solche Praktiken zu unterbinden. Seit 2021 sind sogenannte diskretionäre Provisionsvereinbarungen, bei denen die Höhe der Provision vom Zinssatz abhängt, verboten. Diese Regelung zielte darauf ab, die Anreize für Händler zu reduzieren, höhere Zinssätze zu verlangen, als notwendig wären.
Die Auswirkungen dieser Entscheidung könnten enorm sein. Jährlich werden in Großbritannien über zwei Millionen Fahrzeuge über Finanzierungen erworben. Sollte der Supreme Court die Entscheidung des Berufungsgerichts bestätigen, könnten Millionen von Autofahrern Anspruch auf Entschädigung haben. Dies könnte die Finanzunternehmen erheblich belasten und die Bereitschaft der Banken, Kredite zu vergeben, beeinträchtigen.
Die Regierung hat versucht, in den Fall einzugreifen, um die wirtschaftlichen Folgen zu mildern. Sie befürchtet, dass eine hohe Entschädigungssumme die Wettbewerbsfähigkeit der britischen Banken gefährden könnte. Dennoch hat der Supreme Court den Antrag der Regierung auf Intervention abgelehnt, da das Gericht sich auf die rechtlichen Aspekte konzentrieren möchte.
Für die betroffenen Autofahrer könnte die Entscheidung des Gerichts eine Chance auf finanzielle Entschädigung bedeuten. Die FCA plant, innerhalb von sechs Wochen nach der Entscheidung des Gerichts zu prüfen, ob ein zentrales Entschädigungssystem eingerichtet werden soll. Dies könnte den Verbrauchern helfen, ohne den Einsatz von Anwaltskanzleien oder Claims-Management-Unternehmen, die bis zu 30 % der Entschädigungssumme einbehalten könnten, ihre Ansprüche geltend zu machen.
Die Branche steht vor einer ungewissen Zukunft. Große Finanzunternehmen wie Lloyds haben bereits Rückstellungen gebildet, um mögliche Entschädigungen zu decken. Die Entscheidung des Supreme Court könnte die Branche ähnlich erschüttern wie der PPI-Skandal, der die Banken Milliarden kostete.

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