MIAMI / LONDON (IT BOLTWISE) – Ein bahnbrechendes Urteil eines Geschworenengerichts in Miami hat Tesla dazu verurteilt, 243 Millionen US-Dollar an die Opfer eines tödlichen Unfalls zu zahlen, bei dem das Autopilot-System des Unternehmens eine Rolle spielte.

Ein Geschworenengericht in Miami hat entschieden, dass Tesla für einen tödlichen Unfall in Florida teilweise verantwortlich ist, bei dem das Autopilot-Fahrerassistenzsystem des Unternehmens eine Rolle spielte. Das Urteil verpflichtet Tesla zur Zahlung von über 240 Millionen US-Dollar an die Opfer. Diese Entscheidung könnte weitreichende Auswirkungen auf die gesamte Automobilindustrie haben, insbesondere auf die Entwicklung autonomer Fahrtechnologien.
Der Fall, der über vier Jahre andauerte, ist bemerkenswert, da viele ähnliche Klagen gegen Tesla entweder abgewiesen oder außergerichtlich beigelegt wurden. Die Geschworenen befanden, dass Tesla eine erhebliche Verantwortung trage, da die Technologie versagt habe und nicht allein der abgelenkte Fahrer schuld sei, der zugegeben hatte, während des Unfalls durch sein Handy abgelenkt gewesen zu sein.
Die Kläger, die Familie der verstorbenen Naibel Benavides Leon und ihr verletzter Freund Dillon Angulo, warfen Tesla vor, entscheidende Beweise entweder versteckt oder verloren zu haben, darunter Daten und Videos, die Sekunden vor dem Unfall aufgenommen wurden. Tesla bestritt diese Vorwürfe und erklärte, es habe sich um einen Fehler gehandelt.
Das Urteil umfasst eine punitive Schadensersatzforderung von 200 Millionen US-Dollar sowie 43 Millionen US-Dollar an kompensatorischen Schadensersatz, was die Gesamtsumme auf 243 Millionen US-Dollar erhöht. Tesla plant, gegen das Urteil Berufung einzulegen und argumentiert, dass die Entscheidung die Bemühungen zur Entwicklung lebensrettender Technologien behindere.
Analysten wie Dan Ives von Wedbush Securities sehen in dem Urteil ein Signal, das Schockwellen durch die Branche senden könnte. Es könnte andere Hersteller dazu veranlassen, ihre Sicherheitsstrategien zu überdenken und die Entwicklung autonomer Systeme zu beschleunigen.
Der Fall wirft auch Fragen zur Vertrauenswürdigkeit von Teslas Autopilot-System auf. Kritiker bemängeln, dass der Begriff “Autopilot” irreführend sei, da das System lediglich Fahrassistenzfunktionen biete und nicht vollständig autonom fahre. Andere Automobilhersteller verwenden Begriffe wie “Fahrerassistenz” oder “Copilot”, um die Erwartungen der Fahrer besser zu managen.
Obwohl Tesla seine Technologie seit dem Unfall im Jahr 2019 erheblich verbessert hat, bleibt die Frage, wie sich das Urteil auf das Vertrauen der Verbraucher in die Sicherheit von Teslas Fahrzeugen auswirken wird. Die Automobilindustrie beobachtet den Fall genau, da ein Schuldspruch gegen Tesla trotz des zugegebenen Fehlverhaltens des Fahrers erhebliche rechtliche Risiken für alle Unternehmen darstellen könnte, die autonome Fahrzeuge entwickeln.


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