PARIS / LONDON (IT BOLTWISE) – TotalEnergies sieht sich in einem richtungsweisenden Gerichtsverfahren mit Vorwürfen des Greenwashings konfrontiert. Umweltorganisationen werfen dem französischen Energiekonzern vor, durch irreführende Werbung ein falsches Bild von Erdgas als nachhaltigem Energieträger zu zeichnen.

In einem beispiellosen Rechtsstreit in Frankreich steht TotalEnergies im Fokus, da Umweltorganisationen dem Unternehmen vorwerfen, Verbraucher durch irreführende Werbung zu täuschen. Der Prozess könnte wegweisend für die rechtliche Bewertung von Unternehmenskommunikation in Zeiten des Klimawandels sein. Im Zentrum der Auseinandersetzung stehen 44 Werbeaussagen aus dem Jahr 2021, die laut Klägerseite ein verzerrtes Bild des ökologischen Wandels des Konzerns vermitteln.

Die Umweltorganisationen Greenpeace, Notre Affaire à Tous und Les Amis de la Terre kritisieren insbesondere die Darstellung von Erdgas als nachhaltigen Energieträger. Sie argumentieren, dass TotalEnergies in seiner Rebranding-Kampagne den Eindruck erweckt habe, Erdgas sei eine umweltfreundliche Alternative. Diese Klage ist die erste ihrer Art in Frankreich und könnte als Präzedenzfall im europäischen Kontext dienen.

TotalEnergies verteidigt sich mit dem Argument, dass viele der Kommunikationsmittel nicht auf Verbraucher, sondern auf institutionelle Adressaten wie Investoren oder Partner abzielten. Zudem sei Erdgas ein international anerkannter “transition fuel”, also ein temporärer Brückenträger auf dem Weg zur Dekarbonisierung. Unternehmensanwältin Françoise Labrousse betonte, dass es falsch sei, dem Konzern Greenwashing vorzuwerfen, da TotalEnergies nie behauptet habe, fossile Brennstoffe seien klimafreundlich.

Besonders umstritten ist die Darstellung von Erdgas als “am wenigsten schädlichem fossilen Brennstoff”. Umweltjuristin Clémentine Baldon verweist auf den hohen Klimaschaden durch Methanlecks entlang der Produktions- und Lieferkette. Sie argumentiert, dass die Gleichsetzung von Gas mit erneuerbaren Energien eine gravierend falsche Vorstellung vermittelt.

Der Konzern verweist auf eine Analyse von Wood Mackenzie, laut der verflüssigtes Erdgas (LNG) über einen Zeitraum von 100 Jahren eine um 60 Prozent geringere Erwärmungswirkung als Kohle entfaltet. Parallel zur fossilen Expansion verfolgt TotalEnergies das Ziel, bis 2030 jährlich 100 TWh aus erneuerbaren Quellen zu erzeugen, was etwa 20 Prozent des geplanten Energieportfolios entspricht.

Das Verfahren geht nun in die Hauptverhandlung und wird nicht nur zur Nagelprobe für TotalEnergies, sondern auch für die rechtliche Einordnung strategischer Unternehmenskommunikation im Zeitalter der Klimatransformation. Beobachter aus Politik, Wissenschaft und Recht verfolgen den Prozess mit großem Interesse, da er grundlegende Fragen zur Rolle von Erdgas in der Energiewende aufwirft.

Unseren KI-Morning-Newsletter «Der KI News Espresso» mit den besten KI-News des letzten Tages gratis per eMail - ohne Werbung: Hier kostenlos eintragen!


TotalEnergies verteidigt Erdgas als Übergangsbrennstoff vor Gericht
TotalEnergies verteidigt Erdgas als Übergangsbrennstoff vor Gericht (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



Folgen Sie aktuellen Beiträge über KI & Robotik auf Twitter, Telegram, Facebook oder LinkedIn!
Hinweis: Teile dieses Textes könnten mithilfe Künstlicher Intelligenz generiert worden sein. Die auf dieser Website bereitgestellten Informationen stellen keine Finanzberatung dar und sind nicht als solche gedacht. Die Informationen sind allgemeiner Natur und dienen nur zu Informationszwecken. Wenn Sie Finanzberatung für Ihre individuelle Situation benötigen, sollten Sie den Rat von einem qualifizierten Finanzberater einholen. IT BOLTWISE® schließt jegliche Regressansprüche aus.








Die nächste Stufe der Evolution: Wenn Mensch und Maschine eins werden | Wie Futurist, Tech-Visionär und Google-Chef-Ingenieur Ray Kurzweil die Zukunft der Künstlichen Intelligenz sieht
71 Bewertungen
Die nächste Stufe der Evolution: Wenn Mensch und Maschine eins werden | Wie Futurist, Tech-Visionär und Google-Chef-Ingenieur Ray Kurzweil die Zukunft der Künstlichen Intelligenz sieht
  • Die Zukunft von Mensch und MaschineIm neuen Buch des renommierten Zukunftsforschers und Technologie-Visionärs Ray Kurzweil wird eine faszinierende Vision der kommenden Jahre und Jahrzehnte entworfen – eine Welt, die von KI durchdrungen sein wird
Künstliche Intelligenz: Dem Menschen überlegen – wie KI uns rettet und bedroht | Der Neurowissenschaftler, Psychiater und SPIEGEL-Bestsellerautor von »Digitale Demenz«
136 Bewertungen
Künstliche Intelligenz: Dem Menschen überlegen – wie KI uns rettet und bedroht | Der Neurowissenschaftler, Psychiater und SPIEGEL-Bestsellerautor von »Digitale Demenz«
  • Künstliche Intelligenz: Expertenwissen gegen Hysterie Der renommierte Gehirnforscher, Psychiater und Bestseller-Autor Manfred Spitzer ist ein ausgewiesener Experte für neuronale Netze, auf denen KI aufbaut
KI Exzellenz: Erfolgsfaktoren im Management jenseits des Hypes. Zukunftstechnologien verstehen und künstliche Intelligenz erfolgreich in der Arbeitswelt nutzen. (Haufe Fachbuch)
71 Bewertungen
KI Exzellenz: Erfolgsfaktoren im Management jenseits des Hypes. Zukunftstechnologien verstehen und künstliche Intelligenz erfolgreich in der Arbeitswelt nutzen. (Haufe Fachbuch)
  • Obwohl Künstliche Intelligenz (KI) derzeit in aller Munde ist, setzen bislang nur wenige Unternehmen die Technologie wirklich erfolgreich ein
Künstliche Intelligenz und Hirnforschung: Neuronale Netze, Deep Learning und die Zukunft der Kognition
47 Bewertungen
Künstliche Intelligenz und Hirnforschung: Neuronale Netze, Deep Learning und die Zukunft der Kognition
  • Wie funktioniert Künstliche Intelligenz (KI) und gibt es Parallelen zum menschlichen Gehirn? Was sind die Gemeinsamkeiten von natürlicher und künstlicher Intelligenz, und was die Unterschiede? Ist das Gehirn nichts anderes als ein biologischer Computer? Was sind Neuronale Netze und wie kann der Begriff Deep Learning einfach erklärt werden?Seit der kognitiven Revolution Mitte des letzten Jahrhunderts sind KI und Hirnforschung eng miteinander verflochten

Ergänzungen und Infos bitte an die Redaktion per eMail an de-info[at]it-boltwise.de. Da wir bei KI-erzeugten News und Inhalten selten auftretende KI-Halluzinationen nicht ausschließen können, bitten wir Sie bei Falschangaben und Fehlinformationen uns via eMail zu kontaktieren und zu informieren. Bitte vergessen Sie nicht in der eMail die Artikel-Headline zu nennen: "TotalEnergies verteidigt Erdgas als Übergangsbrennstoff vor Gericht".
Stichwörter Energiewende Erdgas Greenwashing Klimaschutz TotalEnergies
Alle Märkte in Echtzeit verfolgen - 30 Tage kostenlos testen!

Du hast einen wertvollen Beitrag oder Kommentar zum Artikel "TotalEnergies verteidigt Erdgas als Übergangsbrennstoff vor Gericht" für unsere Leser?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

  • Die aktuellen intelligenten Ringe, intelligenten Brillen, intelligenten Uhren oder KI-Smartphones auf Amazon entdecken! (Sponsored)


  • Es werden alle Kommentare moderiert!

    Für eine offene Diskussion behalten wir uns vor, jeden Kommentar zu löschen, der nicht direkt auf das Thema abzielt oder nur den Zweck hat, Leser oder Autoren herabzuwürdigen.

    Wir möchten, dass respektvoll miteinander kommuniziert wird, so als ob die Diskussion mit real anwesenden Personen geführt wird. Dies machen wir für den Großteil unserer Leser, der sachlich und konstruktiv über ein Thema sprechen möchte.

    Du willst nichts verpassen?

    Du möchtest über ähnliche News und Beiträge wie "TotalEnergies verteidigt Erdgas als Übergangsbrennstoff vor Gericht" informiert werden? Neben der E-Mail-Benachrichtigung habt ihr auch die Möglichkeit, den Feed dieses Beitrags zu abonnieren. Wer natürlich alles lesen möchte, der sollte den RSS-Hauptfeed oder IT BOLTWISE® bei Google News wie auch bei Bing News abonnieren.
    Nutze die Google-Suchmaschine für eine weitere Themenrecherche: »TotalEnergies verteidigt Erdgas als Übergangsbrennstoff vor Gericht« bei Google Deutschland suchen, bei Bing oder Google News!

    176 Leser gerade online auf IT BOLTWISE®
    KI-Jobs