PRAG / LONDON (IT BOLTWISE) – Die tschechische Regierung sieht sich einem Misstrauensvotum gegenüber, nachdem Vorwürfe über einen Bitcoin-Skandal laut wurden.
Die tschechische Regierung steht unter erheblichem Druck, nachdem die Oppositionspartei ANO ein Misstrauensvotum gefordert hat. Der Grund: Ein Skandal um eine Bitcoin-Zahlung in Höhe von 45 Millionen US-Dollar, die von einem verurteilten Kriminellen stammte. Alena Schillerova, Vizevorsitzende der ANO-Partei, erklärte, dass es keine andere Wahl gebe, als diesen Schritt zu gehen. Der Verkauf von fast 500 Bitcoin durch das tschechische Justizministerium, die von Tomas Jirikovsky, einem verurteilten Kriminellen, beschlagnahmt wurden, hat zu erheblichen Kontroversen geführt. Die Bitcoin wurden für eine Milliarde tschechische Kronen versteigert, was umgerechnet 45 Millionen US-Dollar entspricht. Die ANO-Partei fordert nun eine Untersuchung der Vorgänge und möchte wissen, wer die Transaktion genehmigt hat. Zudem wird hinterfragt, ob die Herkunft der Bitcoin vor dem Verkauf rechtlich geprüft wurde. Die Partei behauptet außerdem, dass die Gewinner der Auktion ihr Geld zurückfordern und wissen möchten, aus welchen Quellen der Schaden kompensiert wird. Der tschechische Justizminister Pavel Blazek trat am 30. Mai zurück, nachdem der Druck auf ihn immer größer wurde. Er bestritt jegliches Fehlverhalten und erklärte, sein Rücktritt diene dem Schutz des Rufs der Regierung im Vorfeld der Wahlen im Oktober. Eva Decroix wurde als neue Justizministerin vereidigt und versprach, eine unabhängige Untersuchung der Vorgänge einzuleiten. Sie betonte, dass das Justizministerium unter ihrer Führung bei der Untersuchung des Falls kooperieren werde. Der Skandal um die Bitcoin-Zahlung ist nicht der einzige Fall, in dem Politiker wegen ihrer Verbindungen zu Kryptowährungen unter Druck geraten. Auch der argentinische Präsident Javier Milei wurde wegen seiner Unterstützung des Solana-Tokens Libra kritisiert. Der Token erlebte einen massiven Wertverlust, nachdem Milei seinen Beitrag auf X gelöscht hatte. In den USA steht auch Präsident Donald Trump wegen seiner Krypto-Geschäfte unter Beobachtung der Demokratischen Partei. Diese hat mehrere Initiativen gestartet, um Trumps Möglichkeiten, von seinen Krypto-Investitionen zu profitieren, einzuschränken.
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