PARIS / LONDON (IT BOLTWISE) – Das französische Startup Tut Tut hat mit seinem innovativen Crowdshipping-Modell eine Million Lieferungen erreicht. Durch die Einbindung der lokalen Gemeinschaft wird nicht nur die Nachhaltigkeit gefördert, sondern auch der soziale Austausch gestärkt. Das Unternehmen plant nun eine Expansion nach Spanien und Italien, während es in Frankreich bereits große Erfolge verzeichnet.

Das französische Startup Tut Tut hat kürzlich einen bedeutenden Meilenstein erreicht: Eine Million Lieferungen wurden über sein innovatives, community-basiertes Modell abgewickelt. Dieses Modell fördert nicht nur die Nachhaltigkeit, sondern auch den sozialen Austausch innerhalb der lokalen Gemeinschaften in Frankreich. Ähnlich wie bei Mitfahr-Apps ermöglicht Tut Tut es den Nutzern, ihre alltäglichen Wege zu nutzen, um Pakete für Nachbarn abzuholen und zu liefern.
Gegründet im Jahr 2021 von Vincent Chabbert, hat Tut Tut mittlerweile 300.000 Nutzer in ganz Frankreich. Diese nutzen ihre täglichen Pendelwege, um Waren zuzustellen und dabei eine kleine Gebühr zu verdienen. Das Ziel des Dienstes ist es, die Kosten und Emissionen zu senken, während gleichzeitig der soziale Austausch in der Nachbarschaft gefördert wird.
Interessierte können sich als sogenannte „Co-Transporter“ registrieren und verschiedene Waren wie Lebensmittel, Blumen oder Möbel zustellen. Pierre-Etienne Montenot, der Generaldirektor des Unternehmens, beschreibt den Dienst als eine Mischung aus dem Geist von BlaBlaCar und der Effizienz von Uber. Kunden können die Lieferzeit wählen, und ein KI-gestütztes System ordnet die Aufträge den passenden Co-Transportern zu.
Ein besonderes Merkmal von Tut Tut ist, dass es nicht als Vollzeitjob konzipiert ist. Co-Transporter verdienen lediglich ein kleines Trinkgeld und sind auf maximal drei Lieferungen pro Tag sowie 250 Euro monatlich begrenzt. Diese Form des Lieferns spricht vor allem Rentner oder Personen kurz vor der Rente an, die nach sozialer Interaktion suchen und gerne helfen.
In Frankreich zeigt sich das Modell als Erfolg: Zwischen Januar und August 2025 verdoppelte sich das Liefervolumen und erreichte eine Million Zustellungen. Montenot, der zuvor als europäischer Logistikdirektor bei Amazon tätig war, setzt sich für eine Neudefinition der Beziehung zwischen Gemeinschaft und E-Commerce ein. Tut Tut nimmt eine Provision von 25-30 % pro Lieferung, finanziert durch mehr als 4.000 Partnergeschäfte wie Carrefour, Auchan, Leroy Merlin und Intermarché. Diese sparen durch das Modell Lieferkosten ein und unterstützen nachhaltige Lösungen.
Für das Jahr 2025 plant Tut Tut, erstmals profitabel zu werden und die Expansion nach Spanien und Italien. Laut Montenot gibt es für den deutschen Markt noch einige Herausforderungen zu überwinden, während der britische Markt möglicherweise zu digitalisiert für den community-geführten Ansatz ist. Investitionen könnten zwei bis drei Millionen Euro betragen, doch das Unternehmen erhält regelmäßig Investitionsangebote und kann sich Freiheit bewahren. Montenot schließt mit dem Prinzip des gemeinnützigen Geschäftsmodells: „Wir erzeugen keine zusätzlichen Emissionen, bauen Gemeinschaften auf und bieten Flexibilität – genau das braucht Europa und die Welt, um den E-Commerce nachhaltiger zu gestalten.“

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